§ 87 - N I C O L I N I

Die alten Chronologen (Joseph Justus Scaliger, Petau, Marsham, usw.) behaupteten konform mit der Tradition, daß die olympischen Spiele und mit ihnen die Zeitzykeln, die sich nach ihrer periodischen Feier "Olympiaden" nannten, zuerst von Pelops gestiftet, und nach zwei Unterbrechungen {intermissioni} von Herkules und Iphitos (nicht "Isiphilus") {Ifito (non «Isifolo»)} wiederhergestellt wurden: vgl. unter (den) anderen Petau, II, 48. Aber daß die Griechen bis zu Iphitos, oder bis zu dem Tag, an dem die Olympiaden vierjährlich wurden, die Jahre nach den Ernten maßen (s. schon § 3 und 73), ist rein vichianische Hypothese, weil jene Chrologen stattdessen darüber disputierten, ob das alte griechische Jahr solar oder lunar war (vgl. Petau, Buch IX, passim, ed. cit., II, 1 sqq.). Doch/Wohl aber {bensì} konnte {può essere} in der hinzugesetzten Behauptung Vicos, daß von Iphitos an {da Ifito in poi} die Jahre nach dem Lauf der Sonne zählten {etw freie Ü}, eine ungenaue Erinnerung an die angeführten Stelle Petaus sein/anklingen (vgl. auch Hofmann, III, 437), nach der die Griechen, um ihr altes Mondjahr dem Sonnenlauf anzupassen, von da an {da allora} nach jedem Biennium abwechselnd 22 und 23 Tage eingefügt hätten. Daß schließlich seit Iphitos für die Griechen die "gesicherte" oder "historische" Zeit galt (oder jene, die Vico "Zeitalter der Menschen" nannte), ist eine von {bmc schalt01.bmp} Censorinus, l.c. mitgeteilte Bemerkung Varros (vgl. § 52). (NICOLINI I, 56)