§ 119 - N I C O L I N I

«Grundsätze» {«Degnità»} in der Bedeutung von «Axiom» (axioV = würdig) gab es schon in der theologisch-philosophischen Terminologie des Mittelalters. Außerdem waren, wenigstens literarisch, für die Abfassung der «Grundsätze» Vicos wirksam die Définitions, demandes et axiomes ou notions communes, die Déscartes den Raisons qui preuvent l´existence de Dieu vorangestellt und den Réponse aux deuxièmes objections {in .... ed 16...} angehängt hatte; die «Deflinitionen», «Postulate» und «Axiomata», die jedem Buch der Ethica Spinozas vorangestellt und mit jener geometrischen Methode ausgearbeitet waren, nach der Vico, indem er eben diesen Spinoza zum Vorbild nahm, sich einbildete die letzte Scienza nuova durchgeführt zu haben; vielleicht noch mehr die «Idole» Bacons, sowie die siebenundneunzig {novantasette} Aphorismen über die universale Gerechtigkeit und die Quellen des Rechts, die eben dieser Bacon dem achten Buch von De dignitate et augumentis scientiarum angehängt und Vico selbst im § 1259 zitiert hatte; und vielleicht ebenso (sofern Vico von ihnen wenigstens indirekt Kenntnis hatte) die Centocinquanta concetti metodici dell´universale sicenza politica, oder die sogenannten Aforismi politic von Tommaso Campanella, aus denen hier nach der Ausgabe von Ciapoli (Lanciano, Carabba, o.J. {s.a.} ) zitiert wird {dei quali si citerà qui l´edizione..} . Skizzen/Entwürfe {Abbozzi} zu den «Grundsätzen/Dignitäten» ferner sind im Werk Vicos selbst die verschiedenen Postulate der Sinopsi (Opp., II, 6-10), die Definitiones veri ac certi und, wenn auch nur für die Form {se non altro per la forma} , die Assumptiones metaphysicae von De uno (ibid., pp. 36-3l7 und 600), die Philologicae dignitates novem, die dem Kapitel IX von De constantia (Opp., II, 346-47) eingefügt sind, und die sieben Axiome über die »Sitten der Völker» des XVIII Kapitels des zweiten Buches der Scienza nuova prima (Opp., III, §§ 125-131 {Ed.Batt. S. 1046 ff}). Vgl schließlich § 1159. (NICOLINI I, 74)