§ 252 - N I C O L I N I

Wie deutlicher in der ersten Zeile des § 584 , so kommt {equivale} auch hier «Natur» «Geburt» gleich. Jedoch, gemäß der «gewöhnlichen Überlieferung», war die Wahl der primitiven Könige nicht durch einen größeren Adel der Geburt bestimmt, sondern durch den Dank für hervorragende, in Krieg und Frieden gewährte Wohltaten. Vgl. Aristoteles, Politik, l.c. und III, 19 (14), 7 (p. 1285 b 3 sqq.) und, noch besser, Machiavelli, Discorsi, I, 2, wo gesagt wird, daß «die Menschen, als sie sich vermehrten / {Ü Kl.d.Pol.} als ihre Geschlecht sich vermehrte», in Gemeinschaft zu leben begannen und daß sie, «um sich besser zu verteidigen, unter sich jenen zu (achten begannen, welcher der Stärkste und Beherzteste / Tapferste wäre {cominciorno a (riguardare fra loro quello che fusse pù robusto e di maggior cuore} , um ihn zu {ihrem} Oberhaupt {capo} zu machen». Aber später, als die Gerechtigkeit /{Ü-Kl.d.Pol.:} der Begriff der Gerechtigkeit bekannt war {conosciutasi}, (sah man {... salvo poi .... ad (andar dietro....non «al più...} bei der Wahl eines Fürsten nicht mehr «auf den Tapfersten {al più gagliardo} , sondern auf den Klügsten und Gerechtetesten». Eine Behauptung, die bei Goguet, I, 26-27, wiederkehrt und die (schließlich {(in (fondo} an die implizite Behauptung von Genesis (X, 9-10) anknüpft {si riattacca al... del Genesi} , daß Nimrod, da er ein so gewaltiger {robusto} Jäger vor dem Herrn war, bzw die Fähigkeit besaß, die wilden Tiere zu töten {distruggere} , von denen damals der große Wald der Erde wimmelte {valse a Nemrod} , chronologisch gesehen der erste aller Könige war {che l´essere un così robusto cacciatore al cospetto del Signore.....valse a Nemrod d´essere... il primo di tutti i re.} . Merkwürdig dann {Curioso poi} , daß Vico die Tatsache überhaupt nicht hervorhebt {non dia alcun rilievo al fatto} , daß schon in den alten Zeiten die Monarchien sich schnell von Wahlmonarchien in erbliche verwandelten: eine Tatsache, der im Gegensatz dazu {(per contrario} Macchiavelli, Discorsi, I, 2 und 10 (und vgl. {weiter} oben {e cf. sopra} § 116) große Bedeutung begemessen hatte, und noch größere die communis opinio zu Zeiten Vicos durch Goguet, I, 28-29. Das ist sogar umso befremdlicher {la cosa anzi è tanto più strana} , als gerade jene Familienmonarchien (oder «monastischen väterlichen Reiche/Herrschaften {imperi monastici paterni} ») erblich waren, von denen Vico so ausdrücklich die staatlichen Monarchien herzuleiten bemüht ist. {Was haben wir nun daraus gelernt? Schwatzhafte Behäbigkeit des Kommentators?} (NICOLINI I, 97)