§ 335 - N I C O L I N I

«Spinozisten» entspricht «Pantheisten», und «Spinozisten der Antike» {kein Zitat SNS § 335} «Stoikern»: womit/indem, während auf ihren Pantheismus/auf den Pantheismus der Stoiker angespielt wird, der Spinozismus sich als erneuerter Fatalismus präsentiert (§§ 1122 und 1213).  ¶  Spinoza spricht vom Staat als einer «Gesellschaft, die aus lauter Kaufleuten bestehe» oder rein utilitaristisch sei vor allem dort, wo er schreibt, daß nach den Gesetzen und den sicheren Vorschriften der Vernunft zu leben umso nützlicher ist, als jene und diese auf den wahren Nutzen des Menschen abzielen (Tract. theol.-polit., ed. cit, p. 177; und vgl. allgemein pp. 175-86). Das ist im Grunde das Hauptprinzip des Hobbes: daß die Menschen sich dem sozialen Leben und seinen Gesetzen einzig deswegen bequemen/anpassen, weil es zu ihren Vorteil ist (Leviathan, cap. 17) . Was nun/dann {poi} die hier und durch die ganze Scienza nuova gezeigte Bitterkeit gegen den Autor der Ethica angeht, vgl. (hier) weiter unten § 1133.  ¶  In De legg., I, 7, worauf Vico anspielt, spricht Cicero nicht von der «göttlichen Vorsehung», sondern von einem höheren Prinzip, heiße es nun «deorum immortalium vis» oder wie sonst man will, das nicht die vicosche Welt der Völker regiert, sondern eben die der Natur («omnem naturam»). Obwohl an anderer Stelle, die Vico entgangen ist (De nat. deor., I, 18; aber vgl. Macrobius, Saturn., I, 17), der lateinische Redner «providentia» mit pronoia oder der stoischen Voraussicht {previdenza} übersetzt.  ¶  «So sehr sind die beiden Schulen der Stoiker und Epikureer mit der römischen Jurisprudenz vereinbar!»: vgl. (hier) weiter unten § 979  ¶  Auf welche Weise Vico aus der Vorsehung das Hauptprinzip der römischen Jurisprudenz macht (vgl. schon § 310) wird man anläßlich des § 342 sehen. (NICOLINI I, 112/13)