§ 338 - N I C O L I N I

Der zu Beginn zitierte Grundsatz ist der cvi (§ 314).  ¶  Zu den «Steinen Deukalions und Pyrrhas, den «Felsen Amphons» und den Menschen, die aus den «Furchen des Kadmus» {und den «Eichen Vergils»} entsprungen sind vgl. respektive §§ 79, 81 und 697.  ¶  «Gens virûm truncis et duro robore nati» sind, in der Rede von Evandros an Aeneas and Evandrus (Vergil, Aen., VIII, 315), die Einwohner Latiums.  ¶  Mit den «Fröschen Epikurs» will Vico sagen, daß der griechische Philosoph den Menschen auf die gleiche Weise aus schlammigem Wasser entstehen läßt, wie nach dem Volksglauben (vgl. § 55) die Frösche entstehen: wobei seine, wahrscheinlich indirekte, Quelle {->LEXNAMEN} Censorinus, De die natalico, 4, 9, war, der tatsächlich {veramente} die Hypothese vom Menschen «ex acqua limoque» Demokrit zuschreibt, aber dennoch bezüglich Epikurs die ähnliche andere von gewissen Uteri erwähnt, die, an der Erde haftend {aderenti alla terra} und von «limo calefacto» befruchtet, Kinder hervorbringen.  ¶  Hobbes, De cive, VIII, 1, vergleicht die primitiven Menschen nicht mit Zikaden, sondern mit Pilzen, die fast zur gleichen Zeit zur Reife gelangen wie sie aus dem Boden herauskommen. Jedoch denkt Vico wie gewöhnlich an und deutet falsch den Pasch, op. cit. pp. 131-32, Fußnote/Anmerkung {in nota}, der bemerkt, daß entsprechend/auf ähnliche Weise {analogamente} die ersten auf der Erde erschienenen Menchen von Lukrez (IV, 56; VI, 801) den Zikaden verglichen wurden.  ¶  Pittoresk wie er ist, gibt der Ausdruck «Einfältige» nicht genau, oder besser, mit eine ironischen Färbung die Vorstellung von Grotius wieder, De iure belli et pacis, II,2, 2, 3, der entsprechend dem biblischen Bericht und nicht ohne Origines und vor allem Tertullian (De anima, 18) zu zitieren, den Zustand der «simplicitas» und der Unkenntnis von Gut und Böse hervorhebt, in den Gott die Menschen bei ihrer Erschaffung gesetzt hatte; zur Klärung und Bekräftigung fügt er hinzu, was Justinus, II, 2, von den Skythen sagte; erwähnt, was auch Tacitus, Ann., III, 26 zu den «vetustissimi mortalim» bemerkte; führt weiterhin die «mali nescia et adhuc astutiae inexperta simplicitas» an, von der anläßlich des sogenannten goldenen Zeitalters Makrobius, In Somnium Scipionis, sprach; und verweist schließlich auf den zweiten Korintherbrief, XI, 3, in dem Paulus von Tarsus die Befürchtung aussprach, daß, wie die Schlange mit ihrer List Eva verführte, «ita corrumpatur sensus vestri et excidant a simplicitate quae est in Christo». Nicht richtig und hohl {vacuo} ist in dieser Hinsicht Damiano Romane, der in dem elften Brief seiner angeführten Apologia (pp. 142-52) «die Systeme von Grotius, Hobbes und Pufendorf untersucht», um zu zeigen, daß «Vico sie nicht richtig verstanden habe».  ¶  Mit größerer Genauigkeit gibt Vico die Hypothese Pufendorfs zum Menschen im Naturzustand wieder: «fingendus {!} nobis est homo undecunque {ADV (nkl) woher nur immer; allenthalben} in huncce mundum proiectus ac sibi sole plane relictus citra omne subsidium humanum» (De iure naturali et gentium, II, 2, 2: vgl. auch weiter unten § 397.  ¶  Zu den Patagoniern und den «Polyphemen Homers» §§ 170 und 296.  ¶  Der im Folgenden angeführte Grundsatz ist der xxxi (§ 177).  ¶  Die «gut zwanzig Jahre» an Forscherarbeit, von denen am Ende des Paragraphen gesprochen werden, müssen von 1729 oder 1730 an gerechnet werden, als diese Sätze geschrieben wurden. In seinen Briefen von 1725 jedoch (vgl. z.B. Opp., V, 191) hatte Vico von «fünfunzwanzig Jahren» gesprochen: was die Zeit «strenger und ununterbrochener Meditazion» {Zitat nicht in § 338; suchen!} statt etwa 1710 (Zeit der Abfassung des Liber metyphysicus) sogar 1699-1700 beginnen ließe (Zeit der beiden ersten Orazioni inaugurali). Aber wenn im Allgemeinen richtig ist, daß er mit der Arbeit an einigen Problemen der Scienza nuova «die beste Zeit seines Lebens» verbrachte (Opp., V, 186), bleibt die Tatsache, daß die Jahre strenger Konzentration, denen die neue Philosophie entsprang, von 1715 bis 1719 angesetzt werden könne. Vgl. auch § 1181. (NICOLINI I, 115-117)