§ 361 - N I C O L I N I

Die verschiedenen Grundsätze, auf die nacheinander verwiesen wird, sind xIvi, xIiv, Ixiv-Ivi (Rohheit der Ursprünge aller Dinge), iii-iv, Iv, Iiv.  ¶  «Poetische Weisheit» ist bei Vico ein vieldeutiger Ausdruck, insofern er einerseits das alogische oder intuivitve Wissen im Gegensatz zum logischen oder intellektuellen {intellettiva} anzeigt, und damit die Poesie, die Kunst, die Sprache und den Mythos im Gegensatz zur Philosophie, Geschichtsschreibung und zu den Wissenschaften, auf der anderen Seite aber die Mentalität, die Kultur (und mit dieser auch die Philosophie), die Religion, die Gefühle, die Gebräuche, die Sitten, die politischen Formen usw. {auch: die Techniken}, also das ganze Leben, theoretisch und praktisch, der primitiven und noch ungebildet und barbarischen Gesellschaften im Gegensatz zum Leben der Gesellschaften der zivilisierten und gebildeten Zeiten. Im vorliegenden Paragraphen wird der Ausdruck im zweiten Sinne gebraucht. Aber dieses ganze zweite Buch hindurch begründet und verwechselt Vico nicht selten die eine Sache mit der anderen. (NICOLINI I, 122)