§ 388 - N I C O L I N I

Von Terenz s. Andria V, 5, 4.  ¶  Horaz, Odi II, 2, 21-24 sagt indessen, daß die Tugend, unter anderem, den ihr eigentümlichen Ruhm («propriam laurum») demjenigen gewährt {assicura} , der die Reichtümer [anderer] «oculo irretorto» {ohne zurückzublicken, d.h. unberührt} anzusehen weiß: ein Ausdruck, in dem Vico, der die Stelle auf seine Art interpretiert, den «Neid» angedeutet sehen wollte, mit dem die ruhmreichen Männer angesehen werden, der aber in Wirklichkeit «mit Verachtung» bedeutet.  ¶  Nicht der Pater Dionysius Petavius {s. Ü Weber(235)} [oder Petau], sondern der holländische Philologe Dionysius Vossius (1612-1633) - der jüngste und so vielversprechende Sohn von {LEXNAMEN.RTF->} Johannes Gerhard - schreibt als Kommentar {nel postillare} zu der Stelle Caesars, auf die Vico anspielt (B.g. III, 70 und vgl ~~~Q.Irzio, B.a. {Bellum africanum, s. Anm. Battistini} 32 und 62), daß «im Petav(ianus)» - d.h. in einem berühmten Kodex, den schon Petrarca besessen hatte und der dann «petavianus» {petaviano} genannt wurde, weil ihn am Ende des sechzehnten Jahrhunderts der Archeologe Paul {Paolo} Petau (1568-1914) erworben hatte, um sodann während des siebzehnten Jahrhunderts von dessen Sohn Alexander /Alexandre {Alessandro} an Christina von Schweden verkauft, und von dieser der Vaticana vermacht zu werden, wo er sich immer noch befindet (Fondo reginense, 904) - die Variante «propriam expeditam victoriam» auftaucht, und daß dieses «propriam» sein Ohr verletzte, nicht weil es [,wie Vico meint,] «keine lateinische Wendung» wäre, sondern weil nicht vereinbar mit dem Adjektik «expeditam». Vgl. C.I. Caesaris quae extant cum animadversionibus integris D. Vossi, I. Davisii, aliorumque variis notis (Leyden 1713) p. 568, Anm. 3.  ¶  Zum «freien Gebrauch des Willens» bzw. zur Willensfreiheit {sul libero arbitrio} §§ 141 und 310; zum «Impuls - conato» 340. (NICOLINI I, 139/40)