§ 405 - N I C O L I N I

Natürlich will Vico nicht sagen, daß das Herz sich auf Latein «umbilicus» nenne, sondern daß unter den verscheidenen Bedeutungen von «umbilicus» sich jene von «Mitte von allem» [«parte media di tutte le cose»] findet.  ¶  Zu «sitire agros» s. Cicero, Orator, 24; vgl. auch zu anderen Beispielen von «sitio» in auf Pflanzen und auf «loca humore carentia» übertragener Bedeutung Forcellini{#}, ad.v.  ¶  Bei der Erwähnung des Ausdrucks «laborare fructus» dachte Vico vielleicht an die «silvae laborantes» und an die «querceta» {Eichenwälder - sg. quercetum}, die «laborant» bei Horaz, Odi, I, 9, 2 und II, 9, 6.  ¶  «Luxuriare segetes» ist ein vornehmlich ovidianischer Ausdruck: vgl. Her., I, 52-53; Ars amandi, I, 360.  ¶  Was die dann vorgeführten Beispiele aus der italienischen Sprache angeht {Quanto poi ai soggiunti essempi tratti dalla...} , so hat Vico sie wahrscheinlich dem lebenden Sprachgebrauch des neapolitanischen Ackers /Landes/ Landlebens // der neapolitanischen Bauern entnommen {antingesse all´uso vivo dell´agro napoletano}. Sicher ist, daß die zitierte Ausgabe des Vocabolario della Crusca, III, 7 davon nur «weinen» {«lagrimare»} anführt, von den Weinstöcken gesagt, deren «Weinen» {«pianto»} - es wird von den Luftbläschen verursacht {determinato dalle bollicine d´aria..} , die sich in dem wäßrigen Saft bilden, von dem die Wurzeln im Winter durchtränkt sind - in den verschiedenen italienischen Dialekten verschieden genannt wird.  ¶  Der sodann {appesso} zitierte Grundsatz ist der erste (§ 120).  ¶  Die Behauptung, daß der Mensch alles schafft nicht etwa «intelligendo» sondern «non intelligendo» oder «sentiendo» ist campanellanischer Herkunft. Vgl. De sensu rerum, passim. {Vgl. Inauguralrede, u. DeAnt - durch Riechen den Geruch schaffen usw.} (NICOLINI I, 150/51)