§ 438 - N I C O L I N I

Auch aus der symbolischen Schrift der Ägypter (§ 437) macht Vico ein nicht geheimes und ~konventionelles {wieder: convenzionalo; s.o.} , sondern ganz und gar spontanes Ausdrucksmittel: also handelt es sich dabei um eine Art von Hieroglyphen weniger archaischen Datums und analog sowohl den Tropen der gesprochenen Sprache (§§ 404 ff.) wie den heroischen Sinnbildern der graphischen oder piktoralen Sprache (§§ 484-88).  ¶  Zu den shmata vgl. § 433.  ¶  «mußten sie Metaphern» usw. sein: aufgrund ihrer gemeinsamen Entstehung mit den Mythen oder Fabeln (§ 427) und aufgrund der Natur der Metapher selbst.(§ 404).  ¶  Was der «Hebräer Josephus entschieden verneint» findet sich in Contra ApionemI, 2, 12; vgl. dazu schon § 66.  ¶  Zu den Salierliedern und Livius Andronicus, §§ 469, 471, 908.  ¶  Das alte Spanisch wird ohne weiteren Zusatz «el romance» genannt; auch wurden schon zur Zeit Vicos die neulateinischen Sprachen gemeinhin «romanze» genannt. Aber natürlich nicht, weil sie Sprachen «des Romans : di romanzo» waren, sondern weil sie zu denen gehörten «qui romanice loquebantur».  ¶  Bei dem Hinweis auf die «Romandichter : i romanzieri» des Mittelalters dachte Vico an Turpin, von dem er, wenn er ihn erwähnt (§§ 158 und 817), offensichtlich nur den Namen kannte.  ¶  Nicht im elften, sondern zwischem dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert lebte Arnautz Daniel. Indem er ihn den «erste[n] aller provenzalischen Dichter» nennt, verstandt Vico als Priorität der Zeit nach, was Petrarca, Trionfo d'Amore VI, 40-43, als Priorität dem Verdienst nach verstanden hatte. Aber wie dann aus Daniel «Aurnaut Daniel Pacca : Arnaldo Daniello Pacca» wurde, kann man nur durch die Vermutung erklären, daß durch einen kuriosen, durch eine Assonzanz («aniello») herbeigeführten Schreibfehler Vico in den Namen des provenzalischen Troubadours einen Teil desjenigen des neapolitanischen Historikers und Universitätsprofessors Nicola Aniello (Colaniello) Pacca» (?-1587) hineinrutschen ließ.  ¶  Bei dem Hinweis auf die «florentinischen» und «sicilianischen» Reimedichter des dreizehnten Jahrhunderts steht «florentinisch» für «toskanisch» so wie «sizilianisch» für «des Königreichs [Neapel]» (NICOLINI I, 175/76)