§ 551 - N I C O L I N I

Weder im XIX Kapitel des dritten Buches der Poetica, das der Oeconomia gewidmet ist, noch an anderes Stellen des Werkes, wo er über Gott, die Religion, die Adligen usw. spricht, schreibt Scaliger, daß «es beständige Sitte der Adligen [war], religiös zu sein». Vgl. eher Macchiavelli, Discorsi I, 11, der, übrigens ohne direkt von «Adligen» zu sprechen, die eher allgemeine Bemerkung macht, daß «wo die Furcht vor Gott fehlt, ein Reich untergehen oder durch die Furcht vor einem Herrscher erhalten werden muß, welche den Mangel an Religion ersetzt». Der Gedanke jedenfalls, daß es «ein bedeutendes Vorzeichen für das Herannahen des Endes eines Volkes sein muß, wenn die Adligen ihre einheimische Religion verachten», zitiert und übernommen von Joseph de Maistre in den gegenrevolutionären Considerations sur la France (1796), machte danach große Karriere in den Büchern und gehört nun zu der gewohnten Art, den Ursprung und den Ablauf der französischen Religion darzustellen. (NICOLINI I, 233/34)