§ 696 - N I C O L I N I

Der gegenwärtige Abschnitt ist wie genau wie die entsprechenden Stellen des Liber metaphysicus und des verlorenen Liber physicus (Opp., I, 167 ff, 254-55; V, 34; VIII, 272-75) ist inspiriert von der berühmten Stelle des Lukrez, II, 137 ff. : «Nunc animum atque animam dico coniuncta teneri Inter se», usw.: vgl auch Varro, De diis selectis beim hl. Augustinus, De civ. Dei, VII, 23.  ¶  Vom «igneus vigor» spricht Vergil, Aen., VI, 730, um die Wahrheit zu sagen,// in Wahrheit hinsichtlich/anläßlich des [Über?]Kochens eines Topfes {a proposito del bollire d´una pignatta} . Aber vielleicht verwechselte Vico, der ja aus dem Gedächtnis zitierte, diese Stelle mit der anderen, wo gesagt wird, daß das Alter «non debilitat vires animi mutatque vigorem» (ibid., IX, 60). Vgl. jedenfalls § 1296. Man bedenke// Zu berücksichtigen ist außerdem {si tenga presente, inoltre...} , daß Vico im Liber physicus (Opp., V und VIII, ll. cc.) bemerkt hatte (und es hier wiederholt), daß einerseits «animus» gleichbedeutend mit «Äther» ist, und andererseits, in Übereinstimmung mit Platon oder, genauer, gemäß der im Timaios/Timäus 58 c-d angeführten {ricordata} pythagoräischen Theorie, daß der «kondensierte Äther» «Flamme» und also «Feuer» ist: mit der Schlußfolgerung {donde l´illazione} , daß «animus» «igneus vigor» bedeute.  ¶  Im Gegensatz zu dem was Vico behauptet, setzten die alten Philosophen die Seele oder den Vitalgeist {lo spirito vitale} in den spiritus, d.h. {ossia} in die Atmung, und die mens oder den animus im das Blut.  ¶  «nach dem die sinnlich empfindenden Geister {SN «gli spiriti animali»} höchst beweglich, die Lebensgeister etwas schwerfällig sind» in der Bedeutung, daß die Bewegungen des Körpers, die aus einem einfachen Willensakt herrühren, und also aus dem animus (z.B. gehen {camminare} , eine Geste usw.), sehr schnell sind; langsamer aber jene, die aus der Vitalsubstanz, also aus der anima (z.B. die Blutzirkulation) herrühren: vgl. Opp. I, 167-68.  ¶  Zur Zuschreibung der Redewendungen {delle locuzioni} «heilige Kraft» und «verborgene Gewalt» zu/an Homer, § 691.  ¶  «Mens animi» (ysucÁj Ð noÚj) ist bei Lucrez, IV, 758, an den Vico dachte («Cum somnus mebra profundit, Mens animi vigilat»), und bei anderen lateinischen Schriftstellern {scrittori} , einfach[es] Synonym von «mens» (Forcellini, ad v. mens).  ¶  In dem Hinweis auf die Epikuräer, «die sie [die Ideen] zu Reflexen der Körper machen wollen» liegt/steckt {è} vielleicht eine Anspielung auf die neapolitanischen Atheisten vom Ende des siebzehnten Jahrhunderts (vgl. § 50); im anderen Hinweis auf den Beweis der «Metaphysiker», daß «die Ideen dem Menschen von Gott kommen», wird sicher auf Descartes und Arnauld und besonders auf Malebranche angespielt. Siehe § 363, und vgl. Opp., I, 252; II, 285 und 736. (NICOLINI I, 305/06)