§ 784 - N I C O L I N I

Daß die homerischen Helden, und besonders Achilles, sich zu sehr des Essens und vor allem des Weines erfreuen, ist eine Kritik, die auf ~Zoilos zurückgeht, und auf der viele der französischen Antihomeristen herumritten, und vor allen anderen D´Aubignac, für den es z.B. anstößig ist, daß die Trojaner, statt sich darauf vorzubereiten, den erschlagenen Hektor zu rächen, dessen Funeralien mit einem Gelage/Gastmal {convito} feiern, und pöbelhaft, daß Achilles sich persönlich um die «cuisine» kümmert, daß Patroklos ihm als «premier garçon» dient, und daß der eine wie der andere sich zu «embrocher», «fricasser» und «faire des sauces» nicht entblöden. Wo doch beim Bankett des Alkinoos, auf das Vico anspielt (Od., VIII, 59 ff), sich Odysseus durchaus nicht bemüht, sein Leid im Wein zu ertränken: vielmehr um die Tränen zu verbergen, zu denen ihn der Bericht von ~Demodoco rührt, bringt er den Göttern ein Trankopfer, als der Seher den Gesang unterbricht, nur um plötzlich wieder zu weinen zu beginnen, als der Seher den Bericht fortsetzt. Auch laufen die Tränen in solcher Menge daß Alkinoos, der den Grund so großen Schmerzes ahnt, dem Barden befiehlt, die Kithara {cetra} niederzulegen. (NICOLINI II, 13)