§ 809 - N I C O L I N I

Genauer [besehen] fügt Aristoteles, Poetik, 24, 1460 a 15-20, nachdem er vorausgeschickt hat, daß die Erzähler, um stärker ergötzen zu können {per riuscire più dilettevolo}, gerne ihre Erzählung mit eigenen Erfindungen färben, hinzu, daß auch darin Homer alle anderen Dichter übertifft, denen er beigebracht hat, wie man Lügen zu sagen hat. Man bedenke außerdem, daß in einer der am häufigsten zitierten unedierten Schulschriften Vico diese sogenannten poetischen Lügen als eine «~Klasse /~Art {gruppo} von philosophischen Wahrheiten» bestimmt {qualifica}  ¶  Daß die poetischen Charaktere Homers «unvergleichlich» in ihrer «erhabenen Stimmigkeit» seien, ist eher als eine textuelle /textuell belegte {osservazione testuale} Bemerkung von Horaz, eine Folgerung, die Vico aus der Vorschrift zieht : «Rectius Ilicum carmen diducis in actus Quam si proferres ignota indictaque primus» (Ad. Pis., 129-30).  ¶  Die anderen horazischen Verse, auf die danach {poi} angespielt wird, sind «Honoratum si forte reponis Achillem» usw (ibid., 119 sqq., und vgl. Vico, Opp. VII, 61-65, besonders 63)  ¶  «wie sie oben in der Poetischen Metaphysik bestimmt worden sind» : im § 381, vgl. aber besser noch 209, 402, 412 sqq., 934.  ¶  «Diese beiden Charaktere... , da ein ganzes Volk sie gestaltet hatte..» usw: man lese [dazu] von neuem die Grundsätze xiii und xii (§§ 144 und 142) (NICOLINI II, 26)