§ 869 - N I C O L I N I

Zur Überlieferung über die Blindheit Homers s. den berühmten v. 172 des Hymnus an Apoll, den, unter anderen, Tukydides, I, 104, 3 ff., dem Dichter zugeschriebenen/auf den Dichter bezogenen hatte {attribuito al poeta, tra altri, da T.}. Jedoch allein auf der Basis dieser Überlieferung wurde dann völlig aus der Luft gegriffen/frei erfunden {venne poi inventata di sana pianta}, daß im ionischen (oder, nach anderen, äo/eolischen) Dialekt «omeroV» «blind» bedeutet. Doch daß man an diese geistvolle Erfindung noch zu Ende des siebzehnten Jahrhunderts glaubte, geht, unter anderen, aus Hofmann hervor, III, 533, der, indem er ferner noch {altresì} den Namen «caecutiens Meonius» erwähnt, den Martianus Capella, I, 3, ihm gegeben hatte, seinerseits unter Berufung {attingendo} auf den Pseudoherodot wiederholt, daß der usprünglich nach dem Fluß ~Melete, in dessen Nähe er geboren worden sei, ~Melesignete genannte Dichter, dann den Beinamen «der Homer» oder «der Blinde» erhalten habe. Darüberhinaus hatte, immer auf der Basis dieser Phantastereien, D´Aubignac konjekturiert, daß, um einen nicht existierenden Homer als Individuum ins Leben zu rufen, man in dem Ausdruck «Rhapsodien des Homer» in der allgemeinen Bedeutung «Gesänge {canzoni} von Blinden» oder triviale Sache {roba da trivio} den Gemeinnamen «Homer» zu einem Eigennamen machte. (NICOLINI II, 37)