§ 907 - N I C O L I N I

Die Zweiteilung {bipartizione} , die hier angekündigt und in den folgenden §§ 908-12 entwickelt wird, ist ein Wirklichkeit eine Dreiteilung, analog zu den vielen anderen des vierten Buches. Auch sie entspricht den drei fortschreitenden Formen von Zivilisation, die sich nach und nach in den göttlichen oder dunklen Zeiten, den heroischen oder mythischen , den menschlichen oder historischen (§§ 52 und 915) entfaltet haben. Also {Ossia} : in den göttlichen Zeiten hätte es als Werk der theologischen Dichter {si sarebbero avuti per opera dei poeti teologi} (§  901) Hymnen zu Ehren der Götter gegeben haben; in den heroischen Zeiten als Werk der alten Lyriker Hymnen zu Ehren der verstorbenen Heroen; in den historischen Zeiten als Werk der neue oder melischen Lyriker (§§ 906 und 908) Kompositionen, die alle Arten von Personen betrafen {Promisk}. Analog wäre in den göttlichen Zeiten die alte Tragödie entstanden {sarebbe sorta} oder der Dithyrambus und das Satyrspiel {il dramma satiresco} ; in den heroischen Zeiten die mittlere oder aischyleische Tragödie lund die alte oder aristophanische Komödie; in den historischen Zeiten die neueste {la tragedia ultima} oder sophokleisch-euripidäische Tragödie und die neue oder menanderische Komödie. Aber trotz einer Grundlage an Wahrheit kollidiert einzeln genommen fast keine einzige dieser Konjekturen nicht mit den gesichersten Zeugnissen oder mit der Chronologie. (NICOLINI II, 47/48)