§ 956 - N I C O L I N I

«Die Rechte, die in solchen göttlichen Gerichten angeführt wurden, waren selbst Götter» in der Bedeutung, daß «quae nun dicimus iura (Rechte) exleges (die primitiven /ursprünglichen Menschen) dicebant deos» (De constantia, in Opp. II, 415).  ¶  Nicht als Symbole der väterlichen Gewalt, sondern als «omnes dii qui domi colunter» waren nach Servius, Ad Aen. II, 515, wurden im siebzehnten Jahrhudnert die Penaten definiert (Hofmann III, 647). Wahrscheinlich wollte Vico, außer daß er die Laren als Götter des Hauses als Gebäude und die Penaten als Götter desselben Hauses als Familie ansah, zugleich sagen {pensò altresi} , daß die römische Familie auf der väterlichen Gewalt gegründet war {si reggeva sulla...} . Vgl. jedenfalls §§ 526 und 529.  ¶  In Wahrheit /Tatsächlich {Veramente} glaubten die Römer dem «Recht der Ehe», und genauer der «genitura humana» nicht so sehr den Gott Genius vorgesetzt /vorangestellt {preposto} , der eher als Gottheit der Natur im allgemeinen angesehen wurde, sondern die unterschiedlich genitaltes, tutelares oder indigetes genannten {detti variamente....} Götter. Aber vielleicht dachte Vico an die «geniales epulae», d.h. an das vom Bräutigam am Hochzeitstag oder, noch eher {o, ancora più}, am {al} «lectus genialis» oder am dem Gott Genius heiligen Bett (Juvenal, Sat. II, 6, 22 und IV, 10, 334) , also {ossia} am {um endlich mal mit der Sprache herauszurücken} Hochzeits- und Kindsbett dargebotene Mahl. Vgl. Hofmann II, 374-75 und 774.  ¶  Da Vico bei der Erwähnung der «klassischen Spur» der XII Tafeln nur die Worte /Wörter {non cita altre parole che...} «ius deorum manium» (über sie vgl. §§ 526 und 529) erwähnt, ist klar, daß er sich nicht etwa auf das berühmte Wort //den berühmten Ausspruch «deorum manium iura sancta sunto» beziehen wollte - der, obwohl er von einigen alten /antiken Rekonstrukteuren zu den Fragmenten der XII Tafeln gezählt wurden, nicht dem Kodex der Dezemvirn zugehört, sondern von Cicero, De legg. II, 9 modelliert /gestaltet worden war {venne foggiato} - sondern vielmehr auf das Fragment «Sumptus et lectum a deorum manium iure moveto», das die Fontes von Jacques Godefroi nach Cicero, De legg. II, 29 rekonstruieren {riconstruiscono su C...} und der Tafel X zuschreiben. (NICOLINI II, 62)