§ 957 - N I C O L I N I

In dem Hinweis auf die «Tempel der Verfluchung - i templi di essa esegrazione», die «sicherlich in Argos» sich befanden, kann eine Aspielung auf jenen stecken, der, dem Apollo ~Diriadote {kl.P.;L.d.a.W.:nix} heilig, von Pausanias, II 28, erwähnt wird /// der als dem Apoll.... heilig von ... erwähnt wird. Außerdem /Übrigens {Per altro} hatte Vico in De constantia (Opp. II, 148) behauptet {asserito} daß auch in Athen ein «templum execrationis» stand {sorgeva} , und daß genau deswegen Plato ein athenisches Gesetz erwähnte, das bei vorsätzlichem Mord eines Mitbürgers dem Täter auch mit dem Verbot drohte {una legge ateniese comminante, contro l´uccisore volontario d´un concittadino, anche...} , mit seiner Gegewart die Tempel, die Plätze, die Häfen und andere öffentliche Treffpunkte zu kontaminieren /beflecken (Nomoi XI, 871 a).  ¶  Wenn nicht eigentlich anaqhma {Se non proprio..} , was sich mehr auf Dinge bezog (§ 776), so wurde der der Gottheit geweihte und von der Gemeinschaft getrennte Mensch oder [der] excommunicatus bei den Griechen anaqhma genannt (vgl. Voss, Etym I, 38). Wahrscheinlich ist auch, daß Vico an das gemeinhin zu seinen Zeiten angeführte Beispiel von Jericho dachte, in dem, nachdem Josua {Neue Jer. Bibel }/Joschua gegen es das Anathema ausgesprochen und dem Herrn geweiht hatte, was die Stadt enthielt {contenesse}, die Israeliten «interfecerunt omnia quae erant in ea a viro usque ad mulierem, ab infante usque ad senem». (Buch Josua VI, 17 und 21) {«Mit scharfen Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel»}. Vgl. auf jeden Fall Hofmann I, 198 und II, 217.  ¶  Zu den «vota nuncupata» {SN «nuncupare vota»}, Livius, XLI, 10; Festus, ad vv. nuncupatio, nuncupatus, nuncupo. Aber daß der Ausdruck {la frase} seinen Ursprung in dem Gebrauch der vorhistorischen Zeiten gehabt habe, den Göttern mit feierlichen Formeln Menschenopfer {le vittime di sacrific ulmani} zu weihen (§§ 517 und 776) ist natürlich rein vicosche Hypothese.  ¶  Zu «Diris devotus» und, generell, zur devotio oder der Sitte, eine feindliche Stadt den Göttern zu weihen, und zur feierlichen Formel, mit der sie gegen Karthago ausgesprochen wurde, vgl. Macrobius, Saturn. III, 9.  ¶  Mit der Rede von der Tötung von den Furien geweihten Menschenopfern will Vico sich, wie De constantia zeigt (Opp. II, 432) vor allem auf Iphigenie beziehen; zu ihr vgl. oben § 191.  ¶  Zum Hinweis auf die Skythen, § 101.  ¶  Durch welche Übergänge mactare» schließlich metaleptisch «caedere in sacrificiis» bedeutete, wird von Forcellini, ad v. macto, angegeben. Vico seinerseits, in seinen schon öfters zitierten unveröffentlichen Schulschriften, bemerkt, nachdem er erwähnt hat, daß die ursprüngliche Bedeutung von «mactare» «magis augere» war, daß es bei den Opfern/Opferungen nicht erlaubt war, Worte von böser Vorbedeutung {parole di malaugurio} auszusprechen {dire} , wie «das Opfer töten», «Wein über es und über die heiligen Altäre gießen {spargere} »: alles Dinge, die mit «mactare» oder mit «crescere» angedeutet wurden.  ¶  Zu dem, was zu ara und «ara» gesagt wird {si soggiunge di...} vgl § 776.  ¶  Von Caesar vgl. B.g. VI, 13, wo als schwerste Strafe bei den Gallierner das von den Druiden Verbot der Teilnahme an den Opfern erwähnt wird.  ¶  Zur interdictio acqua et igni, § 610.  ¶  Bei der Aufzählung der antiken «Weihungen», die dann in die XII Tafeln eingegangen sind //eingebracht wurden {trasferite poi nelle..} , bezieht Vico sich auf die sogenannten «leges sacratae», kraft derer ungestraft von wem auch immer {da chicchessia} getötet werden konnte, wer dieser oder jener Gottheit als sacer erklärt worden wäre /war {fosse dichiarato s.} . Siehe Festus, ad v. sacrae; und vgl. Sigonioo, op.cit... I, 6, ediz.cit. {nimm ed.cit. (Battistini} I, 82 sgg; Heinecke, Historia iuris I, 2, 19, ed.cit {auch mal so bei Nic}, pp. 8-9; Antiqq. I, Appendix 27, ed.cit. p. 162.  ¶  Die lex sacrata, welche die Unverletzlichkeit der Tribunen der Plebs sanktionierte {sanciente} und das Haupt desjenigen [dem] Jupiter weihte, der sie antastete /verletzte {offendesse} , wurde nicht und konnte nicht, aus naheliegenden Gründen, in den dezemviralen Kodex {wie klingt das?} // in den Kodex der Dezemvirn eingeschmolzen {essere rifusa} werden. Nach dem traditionellem Bericht /// Nach der tr. Erzählung /Geschichte {racconto} wurde es vielmehr nach der ersten Sezession der Plebs auf den Aventin publiziert und nach dem Sturz der Dezemvirn erneuert. Siehe unter anderen Livius, III, 55; und vgl. Sigionio l.c.  ¶  Im Unterschied zum § 1432 {Ragionamento...}, wo er viel genauer ist, verschmilzt und verwechselt {fonde e confonde - Nico-Topos} Vico hier die An- /Verordnung {disposizione decemvirale} der Dezemvirn, die dem nächtlichen Getreidedieb androht {comminante al ladro notturno di biade} , Ceres geweiht und «per suspensionem» hingerichtet zu werden (Plinius, N.h. XVIII, 3, 2), mit der anderen Ver- /Anordnung, die ihrerseits demjenigen, der das Getreide eines anderen anzündet, mit dem Scheiterhaufen droht {comminante, a sua volta, il rogo all´incendiario di biade altrui} (Gaius, in Dig. XLVIII, 9, 9).  ¶  Der Grundsatz über die Hexen ist der xll (§ 190)  ¶  Zu den «Saturni hostiae», §§ 191 und 517.  ¶  Vgl. schließllich § 1358. (NICOLINI II, 62-64)