§ 995 - N I C O L I N I

Im ersten Satz {periodo} faßt Vico zu gedrängt /knapp {stringatamente}, und somit nicht allzu klar zusammen, was er selbst, wobei er aus den Titeln De fideicommissariis* hereditatibus (II, 23) und De codicillis (II, 25) der Institutionen von Justinian schöpfte {attingendo} , mit viel größerer Klarheit im Kapitel 209 von De uno (Opp. II, 241-42) gesagt hatte. Die «Senatsbeschlüsse - senaticonsulti, mittels deren {sic} die Kognaten in den Rang {ordine} der Agnaten aufstiegen - entrarono», sind natürlich der Tertullianische {Tertulliano} , zu Zeiten von Hadrian {Adriano} veröffentlicht, und der Orfitianische {Orfiziano} , unter Mark Aurel veröffentlicht {beide in Berger... Senatusconsultum...} . Vgl. Paulus, Receptae sententia IV, 9 und 10; Justinian, Inst. III, 3 und 4, ecc. {De senatus consulto Tertulliano: Inst. 3.3 ff.; De senatus consulto Orfitiano, 3.4. ff.}.  ¶  Zur justinianischen Gleichstellung {equiparamento} der Legate {NB legatus - legatum} mit den Fideikommissen s. Cod. VI, 42, 32 und vgl. Inst. II, 23, 12.  ¶  Tatsächlich /In Wahrheit {Veramente} verschmolz Justinian nicht etwa «die Falcidischen und Trebellianischen {Trebellius Maximus} Viertel» (letzteres ein Viertel, das es nicht gab //letzteres gab es [überhaupt] nicht), sondern {1} die Anordnungen /Verfügungen /~Dispositionen des Trebellianischen Senatsbeschlusses, zu Zeiten Neros veröffentlicht/ publiziert /~erlassen, der anordnete {e disponente} , daß, wenn die Übergabe der Treuhanderbschaft an den Fideikommissar erfolgt war {avvenuta la consegna dell´eredità fiduciaria al fedecommissario} , auf diesen die Klaghandlungen /Klagerechte /Klagen {le azioni} {s. Ü AA.VV. Corpus Iuris Civilis S. 118: «Klagen»} übergehen sollten {passassero} «quae iure civili heredi et in heredem competerent» (Inst. II, 23,4), und {2} jene des Pegasianischen {unter dem Konsulat des Pegasus und des Pusio} Senatsbeschluß, unter Vespasian veröffentlicht, der die Rechtswohltat /das ~Benefizium /den Vorzug {il beneficio} des Falcidischen Viertels auch auf den Treuhanderben /treuhänderischen Erben {ed estendente anche a favore dell´erede fiduciario...} ausdehnte (ibid. II, 23,5 und vgl. oben § 987) . {in Inst. alles klarer zu lesen} .  ¶  «die Testamente kaum von den Kodizillen** abgrenzte»: s. Inst. lib. /Buch II, tit./Titel 25, den Kodizillen gewidmet //wo von den Kodizillen gehandelt wird {consacrato ai codicilli} , und vgl. Heinecke, Elementa iuris civilis secundum ordinem Institutionum II, 25, 676-87, ed.cit. pp. 157-59.  ¶  «und ab intestato die Agnaten und Kognaten ganz und gar gleichstellte»: s. Inst. Buch /lib. III, tit. 5, der kognatischen {NB: Inst.: Diff agnatio - cognatio - consanguinitas} Erbfolge gewidmet //wo von der kognatischen Erbfolge gehandelt wird, und vgl. Heinecke, op.cit., p. 163. (NICOLINI II, 90)

ZUSATZ: * alles ganz einfach : fidei-commissum, i n (fides(1); P.P.P. v. committo, eigtl. "das zu treuen Händen Überlassene") (nkl.) Fideikommiß (testamentarische Verfügung, durch die Erblasser eine gesetzlich zugelassene Person als Erben in dem Vertrauen einsetzt, daß sie das Erbe einer bestimmten gesetzlich nicht zugelassen Person übergibt). ff Berger Fiedeicomissum hereditatis) (Langenscheidt..)
**codicillus, -i M (demin, v. codex) 1. (vlk.) kleiner Holzklotz od. -block, Stämmchen; (2. (meton) PL a) kleine, mit Wachs überzogene : Holztafel : zum schreiben; Schreibtafel, Notizbuch [alqd in codicillos referre]; b) Brief, Handschreiben [per codicillos quaerere alqd ab alqo]; c) (nkl) kürzere schriftliche Äußerung: aa) Bittschrift; bb) Kabininettsorder, kaiserliches Handschreiben od. Patent; cc) Zusatz zu einem Testament, Kodizill; - ** Büchlein, Heft (Langenscheidt); ff. Berger Encyclopedic Dictionary of Roman Law)