§ 999 - N I C O L I N I

Zum Verständnis des ganzen Paragraphen vgl. § 586, der hier zum Teil wiederholt wird.  ¶  «der Zeiten, als jene Republik aristokratisch war: d.h. bis zu den leges Publiciae (§ 104). «dem Senatorenstand (der damals ganz aus Adligen bestand)»: vgl. § 619.  ¶  Bei dem Zusatz {Nell soggiungere che..} , daß im Kollegium der Pontifizes «nur Patrizier zugelassen wurden», dachte Vico an das relativ späte Datum sowohl der lex Ogulnia, wie auch, und noch mehr, der Ernennung des Tiberius Coruncanius zum ersten plebejischen Pontifex Maximus (§ 113).  ¶  «als eine heilige oder geheime ... bewahrt wurde»: vgl. § 953.  ¶  «nach dem Bericht des Pomponius»: Dig., I, 2, 2, 6. -- Vgl. außerdem § 1370.  ¶  Zu den «viri», § 657.  ¶  Mit der abschließenden Bemerkung {Nel conchiudere}, daß die «Wahrung {custodia} der Gesetze» - also, in Rom, die ~Ableitung der legis actiones {so Nicol., kein Genitiv} aus den XII Tafeln {il trarre dalle XII Tavole le legis actiones } (§ 284) - «als letzte der Plebs mitgeteilt» wurde, wollte Vico nicht nur sagen, daß das höchste Pontifikat {pontificato massimo - vgl pontifice,-i}, wie soeben {or ora} erwähnt, unter den ursprünglich patrizischen Ämtern das letzte war, das der Plebs mitgeteilt wurde, sondern auch, daß die alten römischen Juristen /Juriskonsulten {giureconsulti} alle Patrizier waren: weshalb erst mit der Erhebung des Tiberius Coruncanius zum Pontifex Maximus das «Geheimnis der Gesetze» den Adligen aus den Händen zu geraten begonnen hätte. Eine These, die Vico seit 1709 in De [nostri temporis] studiorum ratione (Opp., I, 101 ff.) vertreten hatte, und die im gleichen Jahr zwischen Vico und dem tüchtigen /erhrenwerten/ ~wackeren Romanisten {valente romanista} Monsignore Diego Vincenzo Vidania (1631-1732), damals Oberkaplan und somit / zugleich Studienpräfekt / ~Bildungsminister des Königreichs Neapel {cappellano maggiore e, con ciò, prefette degli Studi... } (Vico, Opp., V und VII, Namensindex unter Vidania), Anlaß zu einer höflichen brieflichen Polemik gab, die nicht ohne Eindruck auch auf ~Heinrich {Encrico} Brenckmann blieb, der um diese Zeit nach Florenz gekommen war, um den berühmten Kodex der Pandekten zu studieren (vgl. Vico, Opp., V, Namensindex unter Breckmann {Brenckmann (s. unten zu § 1002) <-≶ Breckmann}). (NICOLINI II, 93)