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der Pythagoräer ist , und der Platoniker . Aber diese Anmaßung der Gelehrten bleib hiebei nicht stehen , denn sie blies sich noch mehr auf und erfand daraus auch die Erbfolge der Schulen durch die Völker : daß Zoroaster eingeweiht Berosus für Chaldäa , Berosus den Mercurius Trismegistus für Aegypten , Mercurius Trismegistus den Atlas für Aethiopien , Alas den Orpheus für Thracien , und das letztlich Orpheus seine Schule festgesetzt in Giechenland . Aber nicht weit von hier wird erhellen , wie leicht  diese langen Reisen durch die ersten Völker waren ; welche vermöbe ihres noch frischen waldrohen Ursprunges ganz und gar unbekannt lebten selbst ihren Grenznachbaren ; und sich nicht kennen lernten , als bei Gelegenheit der Kriege , oder bei Handelsanlässen .
60           Aber von den Chaldäern wissen eben dise Philologen, verwirret durch die verschiedenen Gemeinen Überlieferungen , welche sie darüber gesammelt , selber nicht , ob dieselben einzelne Menschen gewesen , oder vollständige Familien , oder ein ganzes Volk , oder Volksstamm : welche Zweifel alle sich lösen werden durch diese Grundzüge : daß sie nämlich zuerst gewesen besondere Menschen , sodann bestimmte Familien , nächstdem ein ganzes Volk , |64| und endlich ein großer Volksstamm , auf welchem sich gegründet die Monarchie von Assyrien : und ihr Wissen anfangs bestanden in Gemeiner Weissagung , mittel welcher sie die Zukunft deuteten aus die Schießen der Sternschnuppen in der Nacht ; und nachher in einer zeichendeutenden Astrologie , wie bei den Lateinern ein zeichendeutender Astrologe Chaldäus genannt blieb .
61    H.      Von welchen mittels Physischer Geschichten, welche in den griechischen Mythen H. gefunden werden , und durch Beweise sowohl physische , als moralische , aus dem Gebiete der bürgerthümlichen Geschichten  gezogen, sich ergeben wird, daß dieselben in Natur existirt haben bei allen heidnischen Urnationen .
62    I.      Diese trug sich auf eine wunderhafte Weise zu , so daß im Augenblicke sich so viele verschiedene I. Mundarten bildeten ; und durch sie, wollen die Kirchenväter , habe sich allmählich die Reinheit der Heiligen Antediluvianischen Sprache verloren : jedoch muß dies verstanden werden |48|

 



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