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sintemal die Philosophen entweder sie gänzlich mißkannt , wie die Stoiker , und die Epicureer ; von denen letztere sagen , es wirke nur ein blindes Zusammentreffen der Atome , die anderen , die Angelegenheiten der Menschen hangen an einer tauben Kette von Ursachen und Wirkungen ; : oder sie nur innerhalb der Schranken natürlicher Dinge gesehen ; daher sie selbst Natürliche Theologie nennen die Metaphysik ; in welcher sie dieses Attribut Gottes beschauen , und es durch die physische Ordnung belegen , welche man wahrnimmt in den Bewegungen der Körper , als der Sphären , der Elemente , und in der Endursache , die in den andern geringeren natürlichen Dingen wahrgenommen wird .Aber auch hinsichtlich der Einrichtung der bürgerthümlichen Dinge hätten sie von ihr reden müssen , mit aller Eigenthümlichkeit der Ausdrücke ; mit welcher die Vorsehung genannt wurde Divinitas , von divinare , weissagen , oder verstehen entweder das vor dem Menschen Verborgene , das ist die Zukunft , oder das in dem Menschen Verborgene , das ist das Bewußtseyn ; & jene ist es, die göttliche Vorsehung , welche den ersten und vornehmsten Theil des Subjektes der Jurisprudenz ausmacht , nemlich von den göttlichen Dingen ; von welchen der andere abhängt , der sie vollendet , welches die menschlichen Dinge sind . Daher sothane Wissenschaft , so zu sagen , seyn muß eine historisch-factische Demonstration der Vorsehung ; sintemal sie seyn muß eine Geschichte der Ordnungen , welche jene , ohne irgend ein Gewahrwerden und Zuthun von Seiten der Menschen , und oft gegen der letzteren Pläne , dieser großen Gemeinde des Menschen|189|geschlechts gesetzt hat ; Denn obgleich diese Welt geschaffen ist in der Zeit , und als ein besonderes , so sind dennoch die Ordnungen , die sie in ihr gegründet hat , allgemein , und ewig .
343           Dem allen nach findet eben innerhalb der Betrachtung der Unendlichen , und Ewigen Vorsehung , diese Wissenschaft bestimmte göttliche Beweise , durch welche sie bestätigt wird , und erwiesen . Denn da die Göttliche Vorsehung zu ihrer Gehülfin hat die Allmacht , muß sie jene ihre Ordnungen gerade auf so leichtem Wege entfalten , als die natürlichen Bräuche der Menschen sind : da sie zur Rathgeberin hat die Unendliche Weisheit , , |122|

 



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