[1.FASSG.; VGL. VOLLSTÄNDIGE FASSG. ÜBER MENU IN EINGANGSSEITE UND ZU DEN TEXTBÄNDEN]
muß, wie viel sie auch verfügt , alles Ordnung seyn : weil sie zum Zweck hat ihre eigne Unermeßlich Güte , muß, wie viel sie auch anordnet , alles gerichtet seyn auf ein ewiglich höheres Gute , als die Menschen sich vorgesetzt . 344Dem allen nach fußet diese Wissenschaft in der beklagenswürdigen Dunkelheit der Anfänge , und der unzählbaren Mannichfaltigkeit der Sitten der Völker , auf einem Göttlichen Grunde , welcher sammt und sonders die menschlichen Dinge begreift , für den keine erhabneren Beweise verlangt werden können , als eben die , welche uns die Natur , die Ordnung , und der Zweck , das ist eben die Erhaltung des Menschlichen Geschlechts geben werden : welche Beweise daraus lichtvoll , und deutlich hervorgehen werden , wenn wir erwägen , mit welcher Leichtigkeit die Dinge entstehen , und bei welchen Gelegenheiten , als welche letztere häufig weitaus verschieden , und manchmal ganz und gar gegen die Pläne der Menschen , sich fügten , und wie sie selbst, die Dinge, von selbst sich schicken ; und dergleichen Beweise liefert uns die Allmacht : wenn wir sie, die Dinge, verbinden , |190| und die Ordnung in ihnen anschauen , in und an welchen ihnen eigenthümlichen Zeiten und Orden die Dinge jetzt enstehen , und andere ihre Zeit und ihren Ort zum Entstehen abwarten , worin nach Horatius Auspruche die ganze Schönheit der Ordnung besteht ; und diese Beweise gibt uns die Ewige Weisheit : und endlich betrachten , ob wir einzusehen im Stande sind , ob bei jenen Gelegenheiten , an jenen Orten , und Zeiten andere Wohlthaten der Gottheit hätten entstehen können ; mittel deren in den und den Nöthen , oder Unglücksfällen der Menschen ihre Gesellschaft besser hätte zum Wohle geführt und erhalten werden können ; und solche Beweise wird uns die Ewige Güte der Gottheit geben . 345Daher der eigentliche fortgehende Beweis , welcher hier wird aufgestellt werden , seyn wird, zu schließen , und zu erwägen , ob unser Menschlicher Geist in der Reihe der Möglichkeiten , die uns einzusehen vergönnt ist , und in so weit uns dies vergönnt ist , mehrere , oder wenigere , oder andere Ursachen denken könne, als jene , aus welchen die Erscheinungen dieser Bürgerthümlichen Welt ervorgehen : und indem er dieses versucht , wird der Leser eine göttliche Wollust empfinden in diesem sterblichen Körper, in den Göttlichen Ideen diese Welt |123|

 



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