Aberglauben Rücksicht nehmend Plutarch es als ein Problem aufstellt , ob es weniger schlimm würde gewesen seyn , die Götter auf eine so ruchlose Art zu verehren , oder in der That gar an keine Götter zu glauben . Aber er stellt unbillig einen so rohen Aberglauben dem Atheismus gegenüber : sintemal mit jenem doch glanzvoll[st]ste Nationen aufgetreten , während mit dem Atheismus keine einzige in der Welt gegründet worden , gemäß dem, was oben in den Principien dargethan ward . 519 Und dieß sey gesagt über die Religiöse Moral Religiöse Moral : Morale Divina der ersten Völker des noch verlorenen Menschengeschlechts  über die heroische Moral werden wir weiter hin seines Ortes besonders reden .

520 S |370| empfanden die Heroen kraft der menschlichen Sinnen jene zwo Wahrheiten , welche die ganze wirthschaftliche Doctrin ausmachten , und welche die Gentes von Latium in den beiden Ausdrücken educere , und educare aufbewahrten ; von denen mit vorherrschender Feinheit der erste auf die Erziehung des Geistes , der zweite auf die des Körper geht : der erste nun wird mit einer gelehrten Metapher von den Physikern übertragen auf das Herausbilden der Formen aus der Materie ; weil in dieser heroischen Erziehung zuerst gewissermaßen herausgebildet wurde die Form der menschlichen Seele , welche in den ungeheuren Körpern der Giganten in Wahrheit unter der Materie begraben lag ; und zugleich herausgebildet wurde die Form des menschlichen Körpers selbst in gehöriger Leibesgestaltung aus ihren unverhältnismäßgen Riesenkörpern . 521           Es mußten nun wegen deß , was den ersten Theil anbetrifft , die Heroenväter , wie in den Grundsätzen ausgesprochen , in dem Zustande  welchen man den der Natur nennt , die Weisen seyn in der Weisheit der Auspicien  oder der Vulgären Weisheit ; und vermöge solcher Weisheit die Priester seyn , welche , als würdigere , opfern mußten , um die Auspicien zu procurieren , oder wohl zu verstehen ; und endlich die Könige , welche |224| die