McLuhan ANG - Blätterfolge 10

ANG\ANG08.WP ** 15.7.1993 ---- Aus TT_06.REF rausgeholt und dort gelöscht:

KRIEG, MEDIENKRIEG, PSYCHOMACHIA

Allegorie hilft hier über alle Grenzen hinweg. Star War ist Nervenkrieg und dieser Medienkrieg. NB Nerven - Analogien.

Vgl. die Ausweitungen dazu bei Kittler. Was ist dort Medienkrieg?

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Donnerstag den 15. Juli 1993 --- CON-touren,-science usw; auch die irgendwie bemühte "SOCIABILITY", s. Herausgeber von ML: Betonung das der 18-Jährige Selbsterforscher auch ganz anders sein konnte. CHAT; Sieh immer: rabiater Krieg um "be in touch", IN-HÄRENZ, IN-,IM-; IMPLOSION: alles stürzt zusammen: zum Daten-leb(ens)-kuchen. Dann ist - s.oben - jede technolog. Innovation wirklich ein Krieg - um NeuAnpassung, Neu-Perzeption, Neu-Verkabelung: TAP-ROOTS müssen immer wieder eingesenkt werden - aber über CHIASMUS, TETRADEN. Letztere übrigens: das ultimative Medium: Kreuz, das allegorische: s. HONIG, Dark Conceit, Mandala von C.G.Jung: s. Raymond Adoph PRIER: Archaic Logic. Von da aus zu CASSIRER (Essay on Man, reicht das, oder auch noch Symbolische Formen(?)). Und dann rein in A.LORENZER, und wie HÖRISCH in Brot und Wein ihn zitiert, wenn es darum geht, daß Habermas keine MESSE (katholische) wert ist; von LORENZER zu Sus. K. LANGER (?), SYMBOLuniversum --- vergiß nicht Mary A. DOUGLAS Ritual, Tabu und Körpersymbolik, und ihr Buch thematisch über DEFILEMENT - zit wiederum bei KRISTEVA: Powers of Horror und GREENBLAT: Schmutzige Riten (Wagenbach-Weiße Reihe) sowie Phoko englisch Rites of Defilement?

DING-CHOSE-ZWISCHENDING-MEDIUM-ÜBERGANSDING: der Übergang selbst ist die Rettung: das GAP ist, wo die action läuft; "Now change alone has any semblance of reality" (TT_154); s. ELIOT-Zitat oben : "For the pattern is a new in every moment/ and every moment is a new and SHOCKING / Valuation of all we have been." (TT_003)(4 Quartets), s. auch dieses (ja!!) Zitat bei Marchand in MARCH\MARCH_01.REF

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Was sind denn nun eigentlich MEDIEN. "Active Metaphors" (UM) Medien bilden eine Landschaft und eine Medienlandschaft ist ein 'Text'. Dieser Text aber steht in keinem Buch, es sein denn die ganze Welt ist ein Buch - aber genau das ist sie für McL in einer Übertragung der patristischen Exegese auf die Moderne. So kann, sagt er, Alexis de Tocqueville den 'Text' Amerika einfach so runterlesen wie einen geschriebenen.

Aber was ist das nun für ein 'Text', worauf läuft eine solche rabiate Vertextung hinaus? Wie kann man eine Gesellschaft lesen. 'Text' ist weder Gesellschaft, noch Schrift, sondern das dazwischen, aber rabiat dazwischen. 'Text' besteht aus aktiven Metaphern, den Medien, die aber sind aktive Übersetzer, Transformatoren. Was heißt hier übersetzen? Übersetzen ist ist eine Art Zustand ständigen Über-ent-,-versetzen, ein Übersetzen über das Übersetzen hinüber, will-sagen: ein Übersetzen aus der Schrift heraus und über sie hinweg. Übersetzen stößt die Schrift ab und aus, verbrennt sie; der Motor von Übersetzung, diesem Gefährt, wird mit Schrift als Brennstoff angetrieben. Voraussetzung für Übersetzung ist, daß alles, die ganze Welt verschriftet ist, Schrift dabei selbst als Technologie genommen. Verschriftet heiß: Explizit gemacht, aus den Schächten und Höhlen jeder Art von Innerlichkeit herausgeholt, wie aus einem universalen Bergwerk zu Tage gefördert und - als Brennstoff für Übersetzung - verfügbar. Die Gutenberg-Galaxis.

Nun wird eingeheizt. Medien verheizen alles, was 'literat' ist - aber alles ist 'literat'. Die Welt ist eine Riesenbibliothek und Medien übersetzen, indem sie sich absetzen und alles umsetzen. Medien machen Umsatz. Alles ist Medium, wenn etwas dabei herausspringt: ein Sprung. Der Sprung springt heraus, wenn etwas auf die Spitze getrieben ist. Aber alle Spitzen, alle Extreme, aus denen etwas umschlägt, sind hier nur ein und dieselbe: rabiate Verschriftlichung. Wenn die ganze Welt verbucht und verzettelt ist, extrovertiert, aus allen Epochen eingesammelt und herausgerissen, was zu holen ist, dann, genau dann käme dieser Umschwung, wo aus den Zettelkästen das Muster herausspringt, die Buchseiten zu Hieroglyphen werden und die Welt eine einziges Blatt Papier ist, das von innen als Bildschirm zu leuchten begonnen hat, die Buchstaben, Wörter, Sätze zu flimmernden Punkten geschrumpft, ein Mosaik.

Geschieht das? Nein, was herausspringt ist der Sprung selbst. Da ist die Universalbibliothek, das ist der Fernseher,zB, dazwischen ist nichts, eine Lücke, eine Kluft, die aber erst im Sprung über sie klafft. So springt diese Kluft im übersetzenden Sprung der Medien über sie heraus. Das Medium ist die Botschaft, daß dieser Sprung herausspringt, die Überbrückung geschieht, indem sie die Lücke schafft. TV, zB, löst das Buch ab, indem es übersetzend, im Sprung, den Abgrund zwischen TV und Buch auftut. Aufspringend sprengt das Medium den Sprung. Aber es entspringt der Schrift, die es von ihr abspringend absprengt. Das Medium setzt Schrift um, es schafft Schrift indem es sie schafft und fertigmacht, immer wieder endgültig verfertigt zu Verwerfung, Verbrennung: wo ein Medum ist, wird Schrift gewesen sein, ein schwarzer Rückstand, ausgebrannt: Schwarzer Ast an den Strand ausgeworfen (McL UM).

Was soll das? Ganz einfach

Das Übergangsding, das DING dazwischen. Für McL: Medienpark, Medienlandschaft, eine Konfiguration von Geräten? Geräten?