McLuhan ANG - Blätterfolge 16

ANG\EXEG_04.WP * 5.9.1993

DERRIDA La Carte Postale. Rettung eines Ursprungs , aus dem nichts entspringt, der freigiebt den Sprung, den Entspringen im Ursprung macht. Hingebungsvolles Eintragen aller Verunreinigung in den Ursprung, in jede Form von Selbstpräsenz, um den Ursprung vom Entspringen zu befreien. Denken des Ursprungs, Sprechen vom Ursprung nur möglich als Zerprungenem, geplatzem, infizierten, aber durch Denken und Sprechen. Zugleich der Ursprung, der sich zurückzieht, um das Entspringen aus Sprüngen freizugeben, der im Rückzug jene erste Differenz zwischen sich und dem, wovon er sich zurückführt, als Bedingung jeden Anfangens eröffnet. Isaac Luria? Ursprungslosigkeit eröffnet das Beginnen der/als Schrift, ursprungslose Schrift vor dem Ursprung, sekundär, und doch geht ihr nichts voraus -außer dem Nichts vorausgehenden Ursprung, der das Nicht-Voraus-Gehen eröffnet durch seinen Rückzug aus dem Ursprung in die ursprünglich Ursprungslosigkeit der vielen Sprünge.....

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Mittwoch den 8. September 1993 --- NDR III: Bericht über Ausstellung in Wien, die alle Kunstformen umfaßt. McLUHAN war in den sechziger /siebziger (?) Jahren im Munde von Künstlern, Werbeleuten etc, heute im Munde jedes Multimediafreaks.

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Donnerstag den 9. September 1993 --- zu McL "Problems of Commuication with People through Media", in Wohin steuert die Welt S. 42 ff (der DEW-LINE-Band). [ist der überhaupt von McL?, McL taucht dort als Theorieboß auf] Mal wieder mit McLuhmann: Paradoxien und der weitergereichte Blinde Fleck.

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Des höchsten Beobachters blinder Fleck wäre: 'Abendland'

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Der Beobachter beobachtet dann Systeme als Ausdifferenzierungen aus einer 'alteuropäischen' Ordnung und Einheit und zugleich die Systemtheorie als auf der alteuropäischen Fiktion basierende Einrahmung des Herausfallens aus dieser Ordnung (wachsende Komplexität, funktionale Ausdifferenzeriungen) und sieht den Gesamtrahmen 'Abendland' als 'Abendländer', d.h. systemtheoretisch gesehen sieht er überhaupt nichts mehr, ist selbst blinder Fleck

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McL a.a.O.S. 46 "Die tatsächlich übermittelte Botschaft ist der subjektive Effekt, der im Rezipienten durch die im GESAMTMILIEU wirkenden Inhalts- und Medienstrukturen hervorgerufen wird." Dummerchen denkt dazu, daß die ökologisch-mediale Sicht der Dinge, VON HAUS AUS GESEHEN also, das Environment als Neues entdeckt, aber aben nur im SCHATTEN des alten als dessen Aufhebung und Enthüllung, im Schatten der Schrift, und so (wieder)einzieht ins ökologische Environment, das aber ohne diesen Schatten nicht lebenfähig ist: ins Alte Haus Abendland, auf diesem Treibsand (immer) gebaut. [Assoz LESSING, Tempel der Diana, was soll das?] Teenager tauchen in die ganze orientalische Welt ein, um wieder Lust auf den Westen zu bekommen (a.a.O ??)

Jeder Tritt, um da rauszukommen, läßt tiefer in diesen Treibsand einsinken, und auch die begeisterte Theorie des Treibsandes selbst treibt tiefer in ihn hinein. (Derrida?, im Gegensatz zu McLuhans Schere arbeitet der mit dem Mörser und molekularisiert die Schrift, Quarks) Getrieben wird aber (bei McL) die binokulare... Tragbar wird nicht gemacht der Taufstein (Keller, Romeo u Julia auf dem Dorfe), sondern das Bicyle wird zum Gefährt gemacht, selbst kommunizierbar, die Metapher der einzigen Metapher, der Metapher am grundlosen Grund, dem einzigen grundlegenden GAP, interface etc: der Übertragung/Ausplünderung/Transfiguration des Alten Bundes und die politische Theologie des Neuen als des erneuerten und damit nie überwundenen Alten. Permanentes, immerwährendes bicyclieren: tragbar, fahrbar gemacht wird das Gefährt selbst, die Metapher, das Fahrrad, der Pfadfinder/Trailblazer/Trailrazor (abrasive interface).....; nochmal: fahrbar, mobilisiert, überwunden wird nicht das Alte, sondern diessen Überwindung selbst.