McLuhan DEV - Blätterfolge 15

DEV\DEV08.WP * 26.2.93

Mit/nach/bei LACOUE-LABARTHE / NANCY : The Literary Absolute ----- McL: Die Spaltung von MB: Moralismus (Aphorism/Maximen: laus & viutperatio) auf der einen ('subjektmächtige' Rhetorik) und überlegene Rhetorik der Maschinen auf der anderen Seite. Der 'Romantik von Toronto' fehlt jede idealistische Nuance, der Prediger donnert einfach von der Kanzel, aber zugleich vermischt sich der moralische Donner auf eigenartige Weise mit dem Dröhnen der Maschinen und dem Gebrüll der sterbenden Tiere des Schlachthauses. Sag mal: denunziert wird Enthumanisierung; zugleich aber tritt der pädagogische Vertreter des humanum, das im moralischen Protest redemächtig gewordene Subjekt, in eine diffuse Konspiration mit der mächtigen 'Rede' der Maschinen (ihrer 'Dynamo-Dynamik') . DIE REDE DONNERT MIT DEM DONNER DESSEN, WAS SIE VERDONNERT. Die Konspiration verläuft entlang einer Linie, auf der zu deutlich bloßgelegt wird, was bloss bloßgestellt werden soll. Die Quelle der Persuasion verlagert sich - aber das ist nichts neues - ...................

——————————————————

1.3.93 ALLEGORIE: Mit PÉPIN, Allegorie... und TODOROV, Théories du symbole: SCHELLING-COLERIDGE, Allegorie-TAUTEGORIE. Schelling borgt den Ausdruck von Coleridge. Diese hat bei Deutschlandaufenthalt (Hamburg?, Göttingen) Idealismus rezipiert, KANT, FICHTE und SCHELLING. Nähere. in Sefton Delmer: English Literature S 145 ff und KindlerLitLex zu Colerdiges Biographia Literaria. Bei PÉPIN Hinweis auf Titelblatt, bei TODOROV S. 197

Nach LACOUE-LABARTHE L'Absolue litteraire und TODOROV Kap. La Crise romantique S 179 ff (bei LacLabNancy in Fußn angeführt), (mal wieder) im Zentrum von Signifikant-Signifikat. S. MENNINGHAUS, Benjamnis Theorie der Sprache: SPRACHMAGIE bei Hamann, Leibnitz und bei den Romantiker: Das Zeichen, daß nichts anderes bedeutet als sich selbst. Ebenso Kunstwerk: Autonomie, Individualität. Ebenso Mythologie : Tautegorie (Schelling). Sprung in GEIST-BUCHSTABE: McL lehnt sensum ad litteram ab, polysémique etc (NA u. wo sonst immer, GG z.B., Berufung auf ThvAquin) F.Schlegel z.B. zit bei Todoriv S 203 auf Opposition "des anciens et des modernes" übertragen. Überall, aber immer wieder modifiziert. Autonomie von Zeichen, Kunstwerk, Sprache usw UND : dies nur als PROZESS. Was 'fertig' ist, ist toter Buchstabe. BELEBUNG durch Subjekt (LacLab/Nancy - Selbst-Opfer des Künstler-Priesters). Schelling: es läuft alles auf Geschichte als Prozess der Entfaltung Gottes und seiner Inkarnation hinaus.

Kunstwerk als PROZESS nun in MB von McL auf Nenner gebracht: Wenn Infermationsüberflutung, dann nicht Arbeit mit Daten sondern Datenverarbeitung zentral: Kunstwerk als Prozess. Wieder Athenäum mit LacLab: Problem der DARSTELLUNG. Das Kunstwerk muß Darstellung des Prozesses sein, also zugleich höchste Form der Kritik. McL: Wieder ganz platt: Grammatik und Eschatologie: Die Nylonstrümpfe auf höchste 'mechanisiert' lösen sich auf in eine Unmenge von 'Leitern' (Laufmaschen-ladders) : Anderwo in MB aber : Jakobsleiter. Der tote BUCHSTABE ist nur MECHANIK-Bürokratie geworden. Also: Gesellschaft = Kunstwerk, dem der Buchstabe ausgetrieben wird, indem es in Bewegung gesetzt und gehalten wird. Will nicht weiter....

——————————————————

Weiter: Lacoue/Labarthe/Nancy...UM: Underständing Media = Prozess des Underständing = Weg / Aufstieg wohin? Zur Abwesenheit allen Underständing: Automation. Automation als Abschaffung von Gesellschaft. Nur diese Abschaffung garantiert die völlige Befreiung jedes möglichen Inhalts jeder möglichen Form durch seine kybernetische Aufhebung (G.Günther: Die transklassische Maschine = (KM) die romantische Maschine, die alle 'Inhalte' aufgesaugt hat). Der Mangel wird hier selbst gesellschaftlich-geschichtlich, das Ende von Geschichte überhaupt, da alles von Der Maschine aufgesaugt ist. Nun kann das Adamitische Namengeben gegeben werden: Namen der Dinge, die ihr Name sind, nämlich ihr Programm: programmiere die Maschine auf Nylonstrümpfe und es werden Nylonstrümfpe, Seife, und es wird Seife, Kohl (Eliot) und es wird Kohl, "Underständing Media" (ein Buch also) und es wird "Underständing Media". (Wer hat dann dieses Buch geschrieben?)

NB: roles - job. Role ist aber die Darstellung, pantomimische, der der Abwesenheit (Vernichtung) von Arbeit, also Positivierung von Arbeitslosigkeit. Arbeit selbst kann niemals die unendliche Vielfalt von Rollen verwirklichen, da in Spezialisierung (von spezialisierten Jobs zu spezialisierten Gehaltsklassen) aufgetrennt. Erst die Vernichtung von Arbeit überhaupt zugunsten und angesichts einer allen Reichtum produzierenden Maschine ermöglicht den doppelten Überfluss von überflüssig produzierten Lebensmitteln und Arbeitskräften. Arbeit hat keinen anderen Inhalt mehr als die Darstellung ihrer Abwesenheit..................

Der Aufstieg zu UM hat dann aber auch den höchsten Punkt der Abwesenheit von allem überhaupt Begreifbaren erreicht. s. SCHMOOS. UM ist SCHMOOS, es gibt überhaupt nichts zu verstehen, denn DIE MASCHINE (Automatisierung), das sagt UM, ist überhaupt nicht zu verstehen. Und programmiert auf die Herstellung von UM produziert sie SCHMOOS. Es wird nichts gesagt, was Automation begreiflich machen könnte, und wo doch etwas gesagt wird, sind es Zitate von Mueller-Thym, die darauf verweisen, ohne daß ein Verweis erfolgt, daß Underständing nur ein Experte für Automatisierung haben kann, der aber, als Experte, Automation nicht begreifen kann. Das höchste Underständing ist erreicht, wenn

——————————————————

2.3.93 Schrift/Buchdruck und Elektronik stehen sich also als Stile gegenüber. Also eine Art von Inhalt geschlagene Form und eine Form, die bloß Form ist, also zwei Formen, deren Unterschied darin besteht, daß die eine Inhalts-Form ist und die andere Form-Form. Die Entscheidung, die dieser Unterscheidung vorausgeht, ist die zu einer totalen Kritik, die aber künstlerisch oder literarisch ist, insofern sie eine umfassende 'Stilkritik' eines totalen oder Gesamtkunstwerkes sein will.

Gesamtkunstwerk ist der menschliche-göttliche Kosmos. Der aber kann 'kosmisch' nur sein, wenn es nichts außer ihm gibt, er der einzige Gott ist, die einzige Gesellschaft, die einzige Technik, das einzige Geschlecht, die einzige Kunst usw. Er muß also alles in der Weise umfassen, daß es nichts außer Umfaßtes oder Erfaßtes gibt. So hat er keinen Inhalt, da er nur sich selbst enthält. Könnte man nur ein einzige inhaltisches Moment unterscheiden.............bräche auseinander in was: uniformity, repeatability usw...........

INHALT also als Formcharakteristikum oder als Charakteristikum überhaupt, also als Beschränkung totalen Formcharakters wirkt wie eine 'Kunstrichtung', wie ein schlechter Stil, der sich wie eine Infektion ausbreitet. Inhalt ist eine STÖRUNG der ungehinderten Ausbreitung des wahren Stils, der rein formalen Form, eine bloße Störung ihres umfassenden Effekts, der reines Wirken sei, ohne daß etwas bewirkt würde, was nicht reine Wirkung wäre. Inhalt also eine Sackgassenähnliche Kausalität, causa efficiens.... schrecklich.

——————————————————

Kann man über Medien ein Buch schreiben? Das Buch von/über die neuen Medien? Wohl kaum, denn Medien können kein Inhalt sein. Aber UM ist doch ein Buch. Was aber sagt der Titel, der den Inhalt anzeigen könnte? Doch nur, daß der 'Inhalt' ein Prozeß ist: des Verstehens, Begreifens. Da Medien aber alles in sich begreifen, kann man sie nicht begreifen.... Das Buch ist also selbst der Prozeß des Begreifens, oder genauer, des Ergriffenwerdens oder Verschlucktwerdens durch die Medien. Genauer: die Medien als reine Form, reiner Prozeß gibt es nur als das diesen Prozeß darstellende Buch. Weiter: Medien haben keinen Inhalt außer Medien, aber ältere Medien. Ältere Medien oder das älteste vor dem ursprünglichsten (Oral) sind immer unvollkommenere Medien, die von Inhalt gezeichnet sind, gestört oder so: also mit 'Schrift' geschlagen. Erst als Inhhalt eines neuen Mediums werden sie Inhalt eines Mediums, das reines Medium oder reineres Medium ist, insofern es keinen Inhalt mehr 'hat'. Denn nun hat es keinen Inhalt mehr, sondern ist selbst Inhalt, aber eines Mediums, das nur ein Medium zum Inhalt hat. Die monumentalisierte Fabrik, diese schöne 'Ruine', hat keinen Inhalt mehr, keine Funktion außer ihr selbst (?), nämlich durch eines Neues Medium darzustellen in reiner Mounmentalität, daß sie keinen Inhalt, keine Funktion mehr hat außer, dies darzustellen. Also darzustellen, daß sie in einem anderen Medium sich darstellt... also die Befreiung des neuen Mediums von jeder Störung, also von sich selbst darzustellen.

Das letzte Medium ist aber das Buch, das das Buch als Inhalt hat, aber das Buch, die Schrift als Inhalt des Neuen Buches, der Neuen Schrift, des Neuen Mediums: die Darstellung der Prozesses der Reinigung des Buches vom Buch, der Schrift von der Schrift, der Vollendung, daß es keinen Inhalt mehr gibt. Das Buch als Prozeß usw, denke an Durchbruch, aber immmer wieder Durchbruch....unabschließbar?

Also etwa GG, UM: als Kommentar, Scholie, Glosse, aber zu Büchern (Innis)... will sagen: das reine Medium ist ein Nichts, das erst durch den ..............

Gesellschaften sind also Kunstwerke und haben bestimmte Stile (Innis konnte sie erriechen wie Sanche Pancha die Weine Spaniens). In diesem Großmaßstab sind Wissenschaft, Technologie, Politik, Wirtschaft: ihre künstlerischen Charakteristika. So gibt es eine Gesellschaft im Newton-Stil oder Gutenberg-Stil usw., ganz allgemein, in einer bestimmten Tradition, diese aber überschreitend/ gigantisierend: offene und geschlossene Gesellschaften als Kunstwerke. Die Charakteristika von Offenheit oder Geschlossenheit als kunstkritische sind aber, wie gesagt, Wissenschaft, Ökonomie etc. KRIEGE sind Auseinandersetzungen zwischen 'KUNSTRICHTUNGEN' oder literarischen Richtungen oder Schulen, also, etwa wieder ganz global: zwischen Alten und Modernen. Also sind Kriege Medienkriege.

ML, 3. Stelle nach Index 'Coleridge' : Großer Einfluß von Shakespearestudien Coleridges ---------------- NB: der, der SCHELLING und dtschen Idealismus - aber doch etwa 'romantische Kritik' - nach England gebracht hat, und bei dem Schelling sich dann die TAUTÉGORIE leiht, die sich Col. von ihm geliehen habe, und das ist ein Witz! Denn Schelling, AW V, S 206 (II,1,196 nach der großen Schellingausgabe) Fußn "Ich entlehne diesen Ausdruck von dem bekannten C o l e r i d g e, dem ersten seiner Landleute, der deutsche Poesie und Wissenschaft, insbesondere aber Philosophie verstanden und sinnvoll benutzt hat.... Für den erwähnten treffenden Ausdruck überlasse ich ihm gerne die von seinen eigenen Landleuten scharft, ja zu scharft gerügten Entlehnungen aus meinen Schriften, bei welchem mein Name nicht genannt worden. Einem wirklich congenialen Mann sollte man dergleichen nicht anrechnen."

Schelling entleiht sich also tatsächliche eine TAUTEGORIE, nämlich daß der "bekannte Coleridge" "Tautegorie" nicht anders verstanden hat, als Schelling es gemeint hat. TAUTEGORIE ist dasgleiche gesagt, und nichts anderes, aber von einem Anderen. Der aber hat Schelling so gründlich verstanden, daß er nichts anderes sagt (Allegorie) als das, was Schelling sagt: Tautegorie. Coleridge beweist, daß man vom Mythos nichts anderes sagen kann, als was Schelling sagt: daß er nichts anderes sagt, als was er sagt. --- dabei geht es aber darum: großer Einfluß von Coleridge, weil der sagt, was McLuhan sagt: das Wissen die Organisation von Nichtwissen ist (s. gap). Nämlich: je weniger ich z.B. von Descartes weiß, desto mehr weiß ich. Wenn ich also im Fernsehen sage, daß Descartes, Newton, Gutenberg usw die Aufklärung sind und die ist linear, monokausal, aber heute ist es ganz anders, dann meine ich, daß ich, gerade, weil ich von Descartes und Newton nur soviel weiß, daß sie etwas zu wissen behaupteten, sagen kann, daß sie überwunden worden sind von denen, die sagen, daß sie etwas nicht wissen. Oder so: Nichtwissen ist eine Relation: ich weiß nicht, wie dies und jenes zusammenhängt, aber dadurch hängt es zusammen. Indem ich sage, daß da keine Beziehung besteht, knüpfe ich eine, nämlich die, daß keine besteht. Das ist eine Erleuchtung. So ein Schwachsinn.

Aber weiter: Newton wußte, wie die Welt funktioniert: DAS ist das Lineare an Newton. Ich weiß, daß heute gewußt wird, daß man nur wissen kann: z.B: RESONANZ. Aber über GAP. Das GAP ist aber das Nichtwissen. Newton wußte die Zusammenhänge. Und so fort im Kreise des Kreises.

——————————————————

BENJAMIN, Der Begriff der Kunstkritik, I, 47:

"Was insbesondere die intellektuelle Anschauung betrifft, so ist Schlegels Denkweise im Gegensatz zu derjenigen vieler Mystiker ausgezeichnet durch Indifferenz gegen Anschaulichkeit; er beruft sich nicht auf intellektuelle Anschauungen und entrückte Zustände. Vielmehr sucht er, um es in eine Formel zusammenzufassen, eine unanschauliche Intuition des Systems, und er findet sie in der Sprache."

--- Und? McL: die Etymologien. Er 'sieht es den Worten an' was sie alles bedeuten. --- "Die Terminologie ist die Sphäre, in welcher jenseits von Diskursivität und Anschaulichkeit sein Denken bewegt. Denn der TERMINUS, der BEGRIFF enthielt für ihn den KEIM des Systems, war im Grunde nichts anderes als ein PRÄFORMIERTES SYSTEM SELBST. Schlegels Denken ist eine absolut begriffliches, d.h. sprachliches. Die Reflexion ist der intentionale Akt absoluter Erfassung des Systms und die adäquate Ausdrucksform dieses Aktes ist der Begriff."

ff. "mystische Terminologie" - WITZ und BACO: Lyceum Fragm 56, zit Benj. S 49 mit Benjamin vorweg:

"Die Voraussetzung eines stetigen medialen Zusammenhanges, eines Reflexmediums der Begriffe liegt dabei vor. im Witz tritt, wie im mystischen Terminus, jenes begriffliche Medium blitzartig in Erscheinung." "Ist aller Witz Prinzip und Organ der Universalphilosophie und alle Philosophie nichts anderes als der Geist der Universalität, die Wissenschaft aller sich ewig mischenden und wieder trennenden Wissenschaften, eine LOGISCHE Chemie, so ist der Wert und die Würde jenes absoluten, enthusiastischen, durch und durch MATERIALEN WITZES, worin BACO und LEIBNIZ ... jener einer der ersten, dieser einer der größten Virtuosen war, unendlich."

——————————————————

3.3.93 Mystische Terminologie: McL zB Automation. Mystische Arbeitslosigkeit: Darstellung, dramatische, der Entkernung, der Transformation von totem Inhalt (UMd Übersetzung Routinearbeit, also tote Arbeit) in effektive Form, also lebendige Arbeit = Umkehrung von Marx = rituelle Zelebrierung einer endlosen Endlassung (die 'Gesellschaft' überhaupt wird entlassen, aber eben (auch) mystisch-terminologisch: COMMUNITY, TRIBAL -- was sagt Langenscheidt zu TRIBUS--------:

1. (urspr. ein Drittel des Volkes) Stammtribus, e-r der drei Urstämme des röm. Volkes); seit Servius Tullius: Abteilung der röm. Vollbürger; Bezirk, Gau des röm. Volkes für Steuererhebung u. Aushebung; pl (meton) die Stimmen eines Tribus; STIMMEN EINER ZUNFT : TRIBUS GRAMMATICAE: der Kunstkritiker

----- na denn mal los: TRIBAL COMMUNITY = die GLOBAL gewordene (jeder muß wieder elementargrammatik lernen, nämlich die der Medien) GRAMMATIK, aber effektive Grammatik, in welcher DEUTUNG = EFFEKT ist und EFFEKT = DEUTUNG: der große Code der die 'Struktur' der Gesellschaft ist, ihr genetischer Code, der täglich neu zu entziffern ist, um die nie endende Transformation zu bewerkstelligen. DEUTUNG = RITUAL = MEDIENKONSUM (Bolz: aisthesis). TRIBUS dann aber auch einer der drei URSTÄMME der Medienkirche: nämlich der KLERIKER, neben dem Stamm der SILIKONBAUERN und dem der Digitalen RITTER, die die Medienkriege führen. 'Kleriker' selbst aber gegen 'litterati', also eher der Stand der Magier, der TECHNITEN (bei Böhme der Ausdruck und: Peuckert?; wo bloß gelesen...)

"ELEKTRISCH" befällt als Beigesellung jedes Wort: elektrische Medien, elektrische Gesellschaft, ELECTRIC SPEED-UP; also Speed-Up: Elektrische Beschleunigung ist eklektische Beschleunigung, also topica unter dem zündenden Blitz der inventio als mystisch-rituelle INNOVATIO: aber TOPICA UNIVERSALIS, global topic: die ganze Welt ist Sylva Sylvarum, POLITIK, WIRTSCHAFT und GESELLSCHAFT (wie historisch 'Gesellschaft' als eigener Bereich ausgegrenzt? Tönnies: Gesellschaft - Gemeinschaft) werden befallen von E(K)LEKT(R)IZITÄT und geraten so in den AUSNAHMEZUSTAND : die Verfügbarkeit für ein unbegrenztes AUSNEHMEN eines unendlichen Argument-, Symbol-, Archtypenreservoirs, einer unendlichen Aushebung /Ausnahme von Zeichen, einer grenzenlosen Schürfbarkeit. MB: der Schildkrötenpanzer, die Bildschirmhäute, der semiotische Schorf und Lessings gelehrte Krätze/Kretze. Denn Wahre Weisheit ist die "...which / Describes the scratch but not the itch" (UMd 25) (s WP: Phantomschmerz- Jucken / Lessing: Jucksereyen). Lessing aber: STELLE, an der gekratzt wird, genannt: "locum impium et scandalosissium, locum offensionis plenissimum" (Eine Stelle in des Cardanus De subtilitate). (Rettung des Cardanus, Hanser VII, 11). McL aber juckt es an den GAPS, der Null = Lücke (Umd 126), die Operationsstelle UMD 75 !! ("huge collective surgery");

Kafkas "Geschichten": "das ist vielleicht eine Geschichte" - hoffentlich wird es eine, hoffentlich wird es keine. Pferde, Ungeziefer und: Würmer. Also Bergwerk obertags: gräbt man tiefer, stößt man auf 'Geschichten': Würmer; und "rosa" Geschichte oder Geschichte von Rosa. Und Aushebung: na eines 'Helden' (manchmal auch Heldin) einer Geschichte.

——————————————————

ASCENSUS.

a) gnostisch (Pistis Sophia zB);

b) Neuplatonisch: Dionys-Areopagita - Bonaventuar: Intinerarium;

c) Th.v.Aquin: Influx gestoppt. s. Eco, Ästhet im MA, u Gilson, Christl. Philosophie.

d) Idealistisch-Spekulativ

aa) Philosophisch-dialektisch ;

bb) kunstkritisch (F.Schlegel, s. LacLab/ Benjamin: mystisch);

e) PRACTICAL MYSTICISM (McL- Chesterton), mystische Grammatik -

——————————————————

Medienmystizismus oder mystischer Medienleib: Identität von spekulativer Aufhebung und geschichtlicher (Geschichtsphilosophie und Entwicklung des Begriffs: Logik ineins) zerfällt. Dialektik 'archaisiert', statt Aufhebung (Dialektik) bloße Vernichtung. Dialektik (Hegel) reserviert allem 'liquidiertem' ein Plätzchen als Aufgehobenem (Schädelstätte); also bürgerliche Gesellschaft in den Staat aufgehoben; McL: Automation, wo der Begriff als Medium ganz bei sich ist: bloßes für sich, kein an und für sich; will sagen: der automatisierte Medienleib/-kosmos, programmierbare Alchemie= globales Dorf ohne Bewohner (sie sind alle verpackt, eingewickelt, entkernt, selbst ihre Verpackung und ineinander verpackt): Totaler Bildschirm, Simulation von Gesellschaft ---> New Atlantis (BACON), Arche Noa. Also Automation als Ziel des Ascensus = Abwesenheit von Gesellschaft, Technik, Wirtschaft, Politik und schließlich des Organon, des opus magnum , das große Opfer.....

——————————————————

8.3.93 SYSTEM - ORDO: PARSONS, Gesellschaften, Evolutionäre und komparative Perspektiven (stw):

"Gleichwohl stimmten die Konsequenzen der griechischen und der jüdischen Struktur in einer entscheidenden Hinsicht überein. Da die griech. Kultur panhellenistisch war, TRANSZENDIERTE sie, wie die israelische Kultur, jede einzelne politisch organisierte Gemeinde.. in dem Sinn, daß diese POLITISCHE /162/ VERFASSUNG mit der LETZTEN QUELLE DER UNIVERSALEN ORDNUNG IDENTIFIZIERT werden konnte. Die Israeliten hatten eine transzendentale normative Autorität, den Willen Jahwes, dem sie sich anpassen mußten. Die Griechen begriffen diese Autorität nicht als den Willen einer einzelnen Gottheit, sondern als eine göttlich existente und ihnen AUFERLEGTE ORDNUNG, die schließlich als NATURORDNUNG formuliert wurde. Dies war in einem den archaischen Gesellschaften völlig unbekannten Sinne UNABHANGIG VON DER POLITISCH ORGANISIERTEN GEMEINSCHAFT. Tatsächliche waren sogar die Götte selbst an sie gebunden. (161/162)

——————————————————

9.3.93 Die Organisation des Nichtwissens zur habituellen aktiven Metaphorik, der Medialität als Transformation über Diskontinuitäten. Diese aber eben haben zur Voraussetzung höchstentwickelte und verzweigteste Spezialisierung. So wird gezielt das Nicht-Wissen in puncto Wissenschaften und Technologien übersetzt in Medienanalyse als Bedeutungslehre dessen, was man nicht verstehen kann, um darüber dann rüberzukommen. Medien sind dann die Übersetzer von Technologien (und umgekehrt ?). Wisseneinbrüche und Diskontinuitäten im 'Weltbild' sind der 'breakdown', die Übersetzung im medialen Raum des totalen metapherein übersetzt das Übersetzen in Medialität und und ihre 'Theorie'. Ich werde über den Abgrund übersetzt durch die Medien. PURE CHANGE (= Rohstoff).

Also Organisation des Nichtwissens. Das ist aber Organisation der Nichtwissenden. Deren Nichtwissen wird organisiert, d.h. systematisch zugespitzt bis zu ihrem geistigen und seelischen Zusammenbruch. Dann werden sie übersetzbar, können also die Verheißung ihrer Überführung aufnehmen. Die Technologien, die sie benutzten, werden zu Medien in dem Moment, wo ihr organisierter Zusammenbruch geschieht. Die Übersetzung der Übersetzung öffnet den Abgrund, der den Halstarrigen, die am Buchstaben der Technik kleben, den Nacken beugt und sie dem Geist öffnet, der sie übersetzt.

----> Initiation also, draw a difference, aber im elektrischen Disneyland. Rohmaterial der Medialität, die Zähne der Allegorese.

——————————————————

10.3.93 SCHELLING, Tautegorese: legitimiert sich tautegorisch. Schelling taucht den heißgeschmiedeten Begriff in eine tiefe Fußnote, um dessen Entäußerung als Erweiterung des Innersten zu demonstrieren. Drinnen und Draußen gilt dasselbe, tautegorisch, denn Coleridge hat den Begriff entwendet ohne ihn verändern oder ihn etwas anderes sagen lassen zu können. So kommt die entwendete Tautegoie tautegorisch zurück, der andere und das draußen haben sie nicht affizieren oder entfremden können. Wie hätte auch 'tautegorisch' etwas anderes sagen können als das, was es sagt.

TAUTEGORIE - ALLEGORESE. Die Allegorie sagt etwas anderes, aber das sagt sie als sie selbst. Dies andere kann ihr nicht entwendet werden, nichts anderes kann aus ihr herausgeholt werden, als daß sie etwas anderes als dasselbe sagt. So i s t der Mythos selbst Allegorie, aber bleibt zugleich Mythos; die Allegorese kann den Mythos nicht affizieren oder entfremden. Der Mythos IST die Selbstoffenbarung Gottes, aber als Mythos, als die Geschichte dieser Offenbarung, die er selbst ist und ohne Erzählung erzählt. Der Mythos kann in keine Erzählung überführt werden von etwas anderem, sondern erzählt sich, vom Philosophen zur eigentlichen Rede gestellt, selbst. Gott IST Geschichte. ra-ta-ta.....

——————————————————

McL: DAS GLOBALE KONZENTRATIONSDORF, in permanenter und ewiger IMPLOSION. Die Kosmische Maschine arbeitet selbsttätig, auto-matisch (Kyb., Feedback...), Ihr Selbst aber ist Autopoietisch. Idealismus, Hegel: Entwicklung des Begriffes, des Weltgeistes. Der romantische Knacks aber : die Entfaltung ist die des Kunstwerkes. Negativität wird inkarniert durch das Opfer des Künstler-Priesters, den permanenten Abstieg in die Hölle, die Entfaltung ist Rettung, aber durch den Autor, dessen totale Entäußerung ihn zum kosmischen Messias macht und das Opfer zwingend verallgemeinert. Jeder, so McL wird Künstler - in der Nachfolge, der Fensehzuschauer ist selbst der Bildschirm und unter Beschuß, massivem Sperrfeuer und höchster Verdichtung von Diskontinuität wird er selbst seine eigene Nachricht. Er gibt sich auf als - Nachricht seiner selbst, gibt seine Selbst-Aufgabe auf die Post, postiert sich [Extension-Vorposten- posture], entsetzt sich in Positur oder posture, makroskopisch Geste der Selbst-aufgabe, Selbstaufgabe als Aufgabe des Selbst, auf dem globalen Dorftheater, wird in den Nachrichtenverkehr involviert, ver- und eingewickelt in und verschlungen (inwolviert) von dem Netzt, das aber selbst Zirkulation von Selbst ist, also Zirkulation seiner eigenen Enteignung - geht ein in den Leviathan, ohne Vorbehalt (C.Schmitt), ohne Vor- überhaupt, de- und cirumcisionistisch oder entscheidend-entschieden, circuliert den Schnitt, das Abschnitzel seines Selbst, souverän in der Verfügung über die Selbstausnahme die Ausnahme aller als Zustand aller fügend: die Rettung des Ständigen und Ständischen im Selbst- und Verschnitt und -schmitt an und in das leviathanische Netz, den Schmittschen oder McLuhanschen oder... kosmischen Leib. Ausnahme der literaten Taschen (pockets - UM) oder rituelles Aus-räuchern der alphabetisch-typographischen Nester (New-York-Wits). Der Zuschauer schaltet sich ein, geht vor und angesichts der Sendung auf (in) Sendung, wird in die Sendung der Sendung, die fröhliche (frolic) Botschaft involviert (das Medium ist die fröhliche (tri-viale) Botschaft).

Aber bedenkte: immer der Nachfolge folgen, der kosmische Leib ist des Autors, des Vorsenders, der gehäuteten, abrasierten, tonsierten Vorhut, der extension oder des Vorpostens. Kleriker (Tonsur, das glatte poker-face): es gibt nur noch teachers und nur noch learning (also role vs job), nur noch grammatik (und rhetorik) Das Platzen des Arbeitsplatzes in der/die global beschleunigte(n) Topik, die selbst Selbst-Inventio ist, (Kafka: Auffinden des Platzes, wo ich nicht bin), permanente Neuerung und Erfindung: Iimplosion der Plätze: du selbst bist dein platzender Platz, wo die Inventio dich erfindet als platzmachender Platz; alle Plätze werden (aus)geräumt zum totalen Raum, der dein und aller zum All-Raum geräumter Platz ist.

Also Kap:

- DIE RÄUMUNG. (topica und inventio implodiert, zusammenfallend)

- INZWISCHEN IST DIE FRÖHLICHE (frolic - tri-vial) BOTSCHAFT

- DAS GLOBALE KONZENTRATIONSDORF /DAS KONZENTRAT

Übrigens Hans Egon Bahr und Kleists Marionetten - McL und Cyrano de Bergerac- Marinette, aber dannn kosmische (Kosmische Assembly-Line montiert die psychischen Bits/die Stückchen/pellicules).

Topica - inventio: die Plätze SIND der Fund (s. Barthes zur traditionellen Trennung)

Und immer wieder zurück zum tribalen. Tribus grammaticae, die drei tribûs