Ende der 80iger Jahre wurde am
Literaturwissenschaftlichen Seminar ein "Referateservice - aus der
Grauzone zwischen technischen Medien und Literaturwissenschaft" -
eingerichtet und in insgesamt fünf umfangreichen institusinternen
Veröffentlichungen von Literaturreferaten zu diesem Komplex
realisiert. Hieraus ist die letzte Lieferung - eine Übersetzung von
Paolo Rossis Clavis universalis, Arti della memoria e logica
combinatoria da Lullo a Leibniz - in VicoNet direkt eingebaut
worden und unter SCHRIFTEN ZU VICO im Zentralmenu zu
finden. Schriften zu Vico? Rossi beschäftigt sich in dieser Arbeit
nicht mit Vico - das tut er ausführlich in Le sterminate
antichità und im weiteren Kontext des europäischen Umfeldes der
Neuen Wissenschaft in I Segni del tempo (engl.:
The Abyss of Time) - , sondern mit den enzyklopädischen
Universalsprachversuchen an der Schweller zur 'Moderne'. Diese
bilden aber einen konturierenden Hintergrund für Vicos
historisch-enzyklopädisches Projekt, das zwar jenseits dieser
Schwelle angesiedelt, aber doch in den univeralistischen
Enzyklopädie- und Memorialprojekten vor seiner Zeit verankert
ist.
Zwischen dem Referateservice und dem
Forschungsserviceprojet VicoNet gibt es eine Bruch, der sich schon
früh als eine gewisse Beklommenheit gegenüber einem bestimmten
panisch exaltierten, endzeitlich aufgeheizten, sich als fühllos
inszenierendem Einfühlen in neue Technologien bei McLuhan und im
Rahmen des McLuhanismus gemeldet hatte und zu Versuchen führte, die
paradoxe Logik oder Dialektik der Grenzen sichernden
Grenzüberschreitungen dieser antihermeneutischen Hermeneutik zu
begreifen. Zur Dokumentation und Auswertung dieser Versuche aus
späterer Perspektive:
1. als Basis einige Teile aus dem Komplex
'Referateservice' als Anhang (Anhang!, man muß es nicht anklicken)
des Forschungsserviceprojekts VicoNet; wäre bibiliographisch (auch
: autobibliographisch) zu erschließen bzw. über Thesauri
erschürfbar zu machen. Dazu (erst einmal, und ohne alles Drumherum)
eine referierende Übersetzung von Philip Marchands
Bio-bibliographie Marshall McLuhan. The Medium and the
Messenger von Juni 1992. Zu finden im Zentralmenu unter
ANHANG: VON MCLUHAN ZU VICO, I REFERATE. (über das
Fließmenu "von Medien zu Vico" ansteuerbar)
2. als (gewissermaßen fortwährenden) Übergang zum
Forschungsserviceprojekt VicoNet die beklommenen "Zwischendinger"
selbst: die erwähnten Versuchen konzentrieren sich um einen
präzisen neuralgischen Punkt des Referateservice mit dem Ergebnis:
es gibt - abgesehen von einem zaghaften Ansatz - keinen
Referatekomplex direkt zu den über alle Medienbereiche verstreuten
Arbeiten Marshall McLuhan. Stattdessen ein früh einsetzendes
Notieren, das alles mögliche an Literatur zur 'Geschichte der
Hermeneutik' im weitesten Sinn umschleicht und sich abmüht an einem
diffusen literarisch-medientheoretischen Feld - aber 'neuralgisch'
ist es ein Punkt - , das irgendwo zwischen Neoplatonismus,
Patristik, New Criticism, Ikonographie, Semiotik, Hermeneutik,
Medientheorie und ..... angesiedelt ist. Die aus dem Hintergrund
sich immer wieder vorarbeitende Frage ist die nach den
hermeneutischen Paradoxien des McLuhanismus (auch des deutschen) im
profanen, aber zugleich heilsgeschichtlichen Versprechen einer
Erlösung von der Knechtschaft des Gesetzes: der Schrift, der
Buchkultur, der (mechanischen) Technik usw., die doch ihrerseits
wiederum nur durch Überbietung an und mit Schrift, Buch, und
Technik selbst verheißen werden kann. Ob und wie das
'aufzubereiten' wäre, weiß ich noch nicht. Also auch dazu erst hier
einmal eine ziemlich unfrisierte Blätterfolge.