VicoNet: Infos & Hilfe
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Zu Giambattista Vico.
Statt in wenigen Zeilen das Unmögliche zu versuchen einige bibliographische Verweise:
- Als gute Einführung: Peter Burke, VICO, Philosoph, Historiker, Denker einer neuen Wissenschaft, Wagenbach, Berlin 1985 und spätere Auflagen. Siehe hier das Inhaltsverzeichnis
- Die buchlange Einleitung von Vittorio Hösle im Teilband 1 der Übersetzung der Neuen Wissenschaft durch ihn und Christoph Jermann, Meiner, Hamburg 1990.
- Die Einleitung zur Übersetzung der Vita scritta da se medesimo durch Thomas
Goddard Bergin und Max Harold Fisch, Cornell University Press 1963. Daraus ein tabellarischer Überblick "Chronologie Vico, Neapel, Italien, Europa".
- Die kleine und feine Arbeit von Paolo Cristofolini — Herausgeber einer grossen zweibändigen Vico-Ausgabe (Opere filosofiche und Opere juridiche) sowie verantwortlich für die Neuedition des Diritto universale im Rahmen der grossen nationalen Vico-Ausgabe —: Vico et l'histoire, Presses universitaires de France, Paris 1995. Cristofolini verknüpft dort die Darstellung der theoretischen Entwicklung Vicos eng mit der Werkgeschichte, auch unter editorischem Gesichtspunkt. Hier das Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung des die Werkgeschichte behandelnden Kapitels Les matériaux.
- Eine umfangreichere Darstellung von Angela Maria Jacobelli Isoldi. G.B.Vico, La vita e le opere, Cappelli, Bologna 1960.
Welche Werke Vicos sind in VicoNet eingebunden?
Die Sammlung von digitalisieren und in eine sog. HTML-Help Matrix (Volltextsuche, Inhaltsverzeichnisse, Indizes) eingeflochtenen Texten Giambattista Vicos (1668-1744) enthält neben einigen 'utilities':
— die lateinischen Werke: Orationes inaugurales (1699-1707), De nostri temporis studiorum ratione (1709), De antiquissima italorum sapientia (Liber metaphysicus, 1710), die historischen Schriften Principium neapolitanorum coniurationis anni MDCCI histora (Niederschrift ca. 1703) und De rebus gestis Antonj Caraphaei libri quatuor (1716), die unter dem Titel Diritto universale veröffentlichten Bände De universi iuris principio et fine uno (1720) und De constantia iurisprudentis (1721), einschliesslich der italienischen Sinopsi, der Dissertationes und der Notae, sowie den u.a. aus Schülernachschriften (1730-41) erstellten Text der Institiones oratoriae;
— die italienischen Werke: Vita di Giambattista Vico scritta da se medesimo (1728, 1731), die Scienza nuova von 1725, die von Fausto Nicolini aus der Zeit nach der Scienza nuova von 1730 herausgegebenen Texte (Brani delle redazioni, 1730, 1731, 1733), die von Vico in die Fassung von 1744 nicht aufgenommen oder dort stark verändert wurden, und schliesslich den Text der Scienza nuova von 1744 selbst.
Welche Dienste bietet VicoNet an?
Nicht zuletzt: Auffinden von Begriffen, Vokabeln, Namen, Zitaten oder Redewendungen in verschiedenen Kontexten über Volltextsuche und Indizes. Dazu sind die Texte in überschaubare Einheiten parzelliert und enthalten Paginierungsangaben zu verschiedenen Vico-Ausgaben; sie sollen kein 'downloadbarer' Ersatz für die Buchausgaben sein, sondern die Arbeit mit ihnen unterstützen — nicht zuletzt, dem Projektziel entsprechend: für Übersetzungen. Weitere Verwendungsmöglichkeiten nicht ausgeschlossen.
Was bedeutet die Einteilung in Sammelbände und Einzelbände und wie funktioniert sie?
Die Einteilung soll ermöglichen, den Suchskopus der Volltextsuche je nach Art und Interesse der Anfrage erweitern oder einschränken zu können. Die Einzelbände sind allerdings zum Teil selbst kleinere Sammelbände.
Jeder geöffnete Band erscheint zunächst mit einem blauen Deckblatt mit einem rudimentären Inhaltsverzeichnis, über das einzelne Texte aufgerufen werden können. Der Maskottchen-Drache — rot bei Sammelbänden, blau bei Einzelbänden — führt einfach zu einem der Texte.
Wenn VicoNet auch ein Übersetzungswerkzeug sein soll,
was bietet es dann selbst an Übersetzungen?
Zunächst die Übersetzung der Scienza nuova von 1744 durch Wilhelm Weber (1822). Dies ist eine zu Unrecht vergessene, von den neueren Übersetzern Hösle und Jermann jedoch ehrend erwähnte und trotz vieler Ungenauigkeiten grosse Leistung der deutschsprachigen Vicorezeption. Weitere Informationen dazu über den Infobutton im Weber-Textrahmen. Als nächstes wird die Übersetzung der Vita von Wilhelm Weber eingebunden, sodann die Übersetzung von De universi iuris uno principio et fine uno von Karl Heinrich Müller (1854). Sie versteht sich als eine "nach des Johann Baptista Vico Buche", ist sehr komprimiert, frei und lässt vieles aus. An wichtigen Stellen werden Lücken durch eigene Übersetzungen ergänzt.
Wie ist VicoNet entstanden?
Aus einem
Referateservice - Materialien aus der Grauzone zwischen Literaturwissenschaft und Neuen Technologien -, der sich in institutsintern Veröffentlichungen manifestiert hat. Es gab dann schematisch zwei Wege, die zu
VicoNet führten. Einen blibliographischen und einen sprachlichen.
Marshall McLuhans Medientheorie.
dessen Cambridger Dissertation über Tomas Nashe zur Bedeutung der Rhetoriken, Poetologien und Theorien der
memoria der Renaissance als Grundlagen seiner eigenen Literaturtheorie und später Medientheorie.
Viele Arbeiten zu diesen Themen, darunter die von Francis A. Yates und Paolo Rossi. Zu Paolo Rossis
Clavis universalis, Arti della memoria e logica combinatoria da Lullo a Leibniz. il Mulino, Bologna 1983, wurde ein ausführliches Referat hergestellt. Mit Rossis grossen Werk
I segni del tempo: Storia della terra e storia delle nazioni da Hooke a Vico, Milano 1971, in englischer Übersetzung
The abyss of time. The history of the earth & the history of nations from Hooke to Vico, Chicago/London 1984, tritt Giambattista Vico in den Vordergrund.
VicoNet
Herstellung von Werkzeugen oder Prothesen: zunächst italienisch-deutsches und später lateinisch-deutsche digitales Lexikon mit Vico-Stellen und verschiedenen Übersetzungen, dann Textdatenbanken (WinHelp) als Hilfsmittel für Lektüre und Übersetzung: Einscannen von Texten, Volltextsuche usw.
Vico hat bis 1725 Latein geschrieben! Ein grosses Latinum bricht fast zusammen.
Schielen nach den italienischen Texten und Absinken in sprachliche Untiefen.
Die Übersetzung der
Scienza nuova von 1744 durch Vittorio Hösle und Cristoph Jerman (1990).
WERKSTATTGESCHICHTLICHER ANHANG:
Werkstattgeschichtlich ist eine Vorform (Winhelp) von
VicoNet von 1999 vielleicht noch von Interesse. ——
Die darauf folgende Übertragung in HTML war von dem Wunsch gekennzeichnet, den Bildschirm gewissermassen buchfundamentalistisch zu einer Representation eines Zentraltextes (hier der
Neuen Wissenschaft in der Übersetzung von Wilhelm Weber) zu zwingen, und um diesen Text die Kommentare und Kommentare zu Kommentaren in einer Art Galaxis von gestaffelt zu öffnenden und verschiebbaren Fenstern zu scharen. Die
folgenden Abbildung zeigt (verkleinert) den Text mit einem breiten Rand, auf dem die Symbole für verschiedene Kommentarsorten auf den Mauszeiger warten, um Farbe zu bekennen und anzuzeigen, was sie herzugeben versprechen. Hier haben gerade die Symbole für die Kommentare von Andrea Battistini Farbe angenommen. Die
nächste Abbildung zeigt einen geöffenten Kommentar und einen aus diesem Kommentarfenster heraus geöffneten weiteren Kommentar. Diese Konstruktion hatte zwar den Vorteil, über eine sogenannte TDC-(Tabular Data Control)-Technik die Vielzahl der Texte und Kommentare in grossen Textfiles als Datenbank zusammenzuhalten, also sie nicht in unzählige kleine HTML-Files aufsplitten zu müssen, war dadurch aber völlig vom Internet-Explorer von Microsoft ab Version 4 abhängig geworden.
Der Versuch, sich von dieser Einschränkung zu befreien, führte zu der Form, die in der hiesig einsehbaren und benutzbaren Form von
Viconet noch auftritt, wenn zum italienischen Text der
Neuen Wissenschaft die
Übersetzungsversuche der Kommentare von Nicolini und einiger anderer Kommentatoren geöffnet werden. In dieser Form war
VicoNet unabhängig von Browsertypen und Plattformen geworden aber zugleich technisch erschreckend komplex.
Es folgte einerseits die Rückkehr zur Plattformabhängigkeit mit der Ausweitung der Textbasis auf weitere Texte von Vico mit den hier gebotenen Suchmöglichkeiten: HTML-Help war effektiv und — umsonst zu haben. Gleichzeitig tauchte die Frage nach der Plattformunabhängigkeit in verschärfter Form wieder auf: wie können Texte digitalisiert werden in Unabhängigkeit überhaupt von technisch-medialen Vorgaben und beschränkt auf rein textstrukturelle und -philologische Codierungsformen. Den Versuch über XML nach den Vorgaben der TEI (Text Encoding Initiative) diese genuin philologische Form der Codierung zu verwirklichen, möchte ich in einer späteren Fassung von
VicoNet als Anhang mit einigen theoretischen und praktischen Hintergünden darstellen.
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Wie ist der Aufbau des HTML-Help-viewers oder Textrahmens organsiert,
welche Navigations- und Suchmöglichkeiten bietet er?
I Navigation im HTML-Help-Viewer
Der HTML-Help-Viewer umfasst rechts das grosse Themen- oder
Textfenster, links davon, wie Karteikarten mit Reitern übereinandergelegt, die
Navigationsfenster (Inhaltsverzeichnis, Index, Suchfenster, Favoritenfenster). Darüber die
Schaltleiste mit verschiedenen Schaltflächen (oder
buttons).Hier ein Ausschnitt:
Die
Schaltleiste (Änderungen in Aussehen und Anordnung möglich) hat folgende Funktionen:
Das
Inhaltsverzeichnis im Navigationsfenster kann an den mit '+' markierten Stellen aufgeklappt werden und führt zu weiteren Unterverzeichnissen oder zu den Endblättern.
Weitere Suchmöglichkeiten bieten die
Indizes:
und nicht zuletzt die
Volltextsuche:
Nähere Informationen zu den Möglichkeiten der Volltextsuche finden sich im Menupunkt "Hilfe zum HTMLHelp-viewer" des
ausführlicheren Menus Dieses wird über die Menutaste im HTML-Help-Viewer aufgerufen - in der folgend Grafik: grün umrandet. Die rot umrandete Taste führt zu
Infos und Hilfe zu den jeweiligen Texten (Ausgabe, Paginierung usw.):
II Navigation über die Navigationsleiste der Texte
Die kleinen Texteinheiten führen ober- und unterhalb der Texte eine Navigationsleiste:
Links findet sich das Werksigel nach der
Proposta di un criterio uniforme di citazione delle opere vichiane des neapolitanischen Centro di Studi Vichiani (CSV), es folgen die 'Drachentasten' für Vorwärts- und Rückwärtsbewegung im Text, sodann ein kleines Fenster zur Eingabe von Seiten oder Paragraphenzahlen (die
Scienza Nuova (1725 und 1744) ist in Paragraphen oder Abschnitte eingeteilt). Die hier abgebildete Navigationsleiste von
Sn25 wird im Info- und Hilfepaket zu den einzelnen Bänden / Texten (über die in der Abbildung weiter oben rot umrandete Taste aufrufbar) noch einmal als Standard-Navigationsleite angeführt und -gezeigt, um die einzelnen Abweichungen zu erklären.
Wenn die Sigel links auf der Navigationsleiste blau gefärbt sind, haben sie die Funktion von Schaltflächen zwischen italienischem Text und Übersetzung. Aktuell (Januar 03) betrifft dies die Sigel
Sn44 (
Scienza nuova von 1744) und
W22 (Übersetzung durch Wilhelm Weber von 1822).
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Wie finde ich, wenn ich z.B. über die Volltextsuche eine Textstelle gefunden habe,
deren Ort innerhalb der Struktur des Werkes?
Indem Sie die Such- oder Synchronisationstaste (rot markiert) im oberen Rahmen des HTML-Viewers oder Textrahmens anklicken,
oder, wenn diese deaktiviert ist (CD-Rom-Server der SUB?), in das Inhaltsverzeichnis (rot markiert) des Werkes wechseln.
In diesem Inhaltsverzeichnis wird automatisch der Zweig des Inhaltsbaumes (Kapitel, Sektion, Abschnitt usw.), auf dem Sie sich befinden, geöffnet und markiert.
Wenn Sie also folgende Fundstelle haben:
Dann zeigt der Inhaltsbaum folgende Verortung:
und Sie können dem Inhaltsbaum dann entnehmen, dass Sie sich im
Caput ultimum der
Pars posterior von
De constantia iurisprudentis des
Diritto universale befinden.
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Wie komme ich aus einem geöffneten Fenster zu dem Fenster zurück,
aus dem ich es geöffnet habe?
Nur indem das geöffnete Fenster über den
-Knopf in der rechten oberen Fensterecke geschlossen wird.
Gegenwärtiger Stand von VicoNet
Januar 2003: etliche OCR-Fehler sind noch nicht aufgetrieben. Die typographische Gestaltung der Übersetzung der Sn44 durch Wilhelm Weber nach der Erstausgabe Neapel 1744 ist noch nicht abgeschlossen.
Was sind das für komische Tiere auf den Navigationsleisten
und den Deckblättern (z.B. das hier unten)?
Als Maskottchen von VicoNet - Vicos mythopoetischer Drache:
Und mit ebenso schönen wie notwendigen Metaphern stellten sie [die ersten Menschen] sich in ihrer Phantasie die Erde unter dem Bild [aspetto] eines großen Drachens vor, ganz mit Schuppen und Stacheln gepanzert (die ihre Hecken und Dornbüsche waren), geflügelt gedacht (denn die Ländereien gehörten den Heroen, stets wach (das heißt stets bewachsen), der die goldenen Äpfel in den Gärten der Hesperiden bewachte; und wegen der Feuchtigkeit infolge des Wassers der Sinflut wurde später geglaubt, der Drache entstehe im Wasser. (Scienza nuova 1744 § 530, Übersetzung Hösle/Jermann, Meiner, Hamburg 1990)
Das Maskottchen als Bild stammt aus einem mittelalterlichen Manuskript:
Auf der Navigationsleiste der Texte sehen die Drachen allerdings eher wie ausgepulte Krabben mit Stummelflügeln aus:
Der Drache kann aber auch so aussehen:
Auf den blauen Deckblättern zu den einzelnen Bänden besagt ein kleinerer roter Drache, dass es sich um einen Sammelband handelt, ein blauer, dass ein 'Einzelband' gewählt wurde.
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Fragen, Kritik, Anregungen, entdeckte Fehler
gerne an: karlmoormann at alice-dsl dot de