[1.FASSG.; VGL. VOLLSTÄNDIGE FASSG. ÜBER MENU IN EINGANGSSEITE UND ZU DEN TEXTBÄNDEN]
zu einer unverhältnißmäßigen Höhe erhoben wurden ; da er den ersten Giganten in dem Gipfel der Berge bestanden , wie wir nachher darthun werden ; welche Fabel, von Aufeinanderhäufung genannter Berge, nach Homer muß erdichtet , und von anderen in der Odyssee ihm angefügt worden sein ; da es zu seiner Zeit hingereicht hätte , wenn bloß der Olymp eingestürzt wäre , um die Götter von ihm zu vertreiben , von denen Homer in der Iliade stets erzählt, so wohnten auf dem Gipfel des Beres Olympus : aus allen diesen Gründen hat bisher gefehlt der Ausgangspunct , und weil bis jetzt gefehlt die rationale Chronologie der Poetischen Geschichte , hat gefehlt auch der Zusammenhang der Allgemeinen Profangeschichte .

Struktur Nicolini :
Z W E I T E S  B U C H
VON DER POETISCHEN
WEISHEIT
ZWEITER
ABSCHNITT
Poetische
Logik
Erstes Kapitel
W : Zweites Buch
Sechstes Capitel.

VON DER POETISCHEN LOGIK .

400 INTEmal |246| nun das , was Metaphysik ist , insofern es die Dinge betrachtet nach allen Gattungsbegriffen des Seyns , zugleich Logik ist , in so fern es die Dinge auffaßt nach allen Gattungsbegriffen ihrer Bezeichnung ; so wie die Poesie oben von uns ist betrachtet worden als eine Poetische Metaphysik , nach welcher die Theologischen Dichter sich die Körper meistentheils dachten als göttliche Wesen ; also wird ebendieselbe Poesie nunmehr aufgefaßt als eine Poetische Logik , mit Hülfe deren sie dieselben bezeichnet .
401          Logik kommte her von dem Worte logoV , welches zuerst und eigentlich bedeutet fabula , was in das Italienische favella übergetragen worden ; und fabula auch muqoV  , woher den Lateinern mutus kommt , weil die Sprache in den lautlosen Zeiten geistig entstand ; wie denn an einer classischen Stelle Strabo sagt,|247|daß eine solche vor der mündlichen oder articulirten dagewesen sey : woher logoV  & Idee , als auch Wort bedeutet : und weislich ward es von der Göttlichen Vorsehung also geordnet in solchen religiösen Zeiten , kraft jener ewigen Eigenschaft , daß es bei den Religionen mehr darauf ankommt, daß bei ihnen gedacht , als daß von ihnen geredet werde : woher sothane erste Sprache in den ersten lautlosen Zeiten der Völker , wie gesagt worden in den Grundsätzen , anfangen mußte mit Winken oder Gebährden , oder Körpern , welche natürliche Beziehungen |154|

 



ZW E I T E S  B U C H 153