In den Jahren direkt nach der Publikation von
The Mechanical Bride erschien McLuhan wie ein
hochgezüchtetes Vollblut, fast zu Tode trainiert, aber noch nicht
ins Rennen gekommen. Pound gegenüber nannte er sich 1951 "einen
intellektuellen Schläger" auf dem Sprung, der Welt seine
Erkenntnisse vor den Latz zu knallen. Das Schlachtfeld sollte aber
nicht mehr literary criticism sein; denn er hatte die
Technologie entdeckt, [KM-»] oder wiederentdeckt, nämlich eine
solche, die jenseits der Industrialisierung als allermodernste
zugleich an die arkane elisabethanische Überlieferung
zurückgebunden werden konnte [«-KM] . Pound gegenüber beklagte
McLuhan sein Mißgeschick, englische Literatur als Fachgebiet
gewählt zu haben. Er war auf die Werke von Harold Adam Innis
gestoßen. (111)
Innis war Professor für politische Ökonomie und
hatte vor dem zweiten Weltkrieg zwei wichtige Bücher über
kanadische Wirtschaftsgeschichte geschrieben. The Fur Trade in
Canada und The Cod Fisheries. Die ökonomischen Dynamik
von Biberpelzen und getrocknetem Kabeljau behandelte er mit einer
Art poetischer Sensitivität und historischer Imaginationsfähigkeit,
die ihm ermöglichte, zu zeigen wie so scheinbar bedeutungslose
Produktionszweige eine Gesellschaft verändern konnten. Schließlich
wandte er sich in McLs Worten "from the trade-routes of the
external world to the trade-routes of the mind". Über seine
Forschungen zu einem anderen bedeutenden kanadischen Erzeugnis,
pulp and paper, und dessen Verbindung mit Zeitungsdruck und
Papierherstellung gelangte Innis zu der Überzeugung, daß
Kommunikationsmedien die wahre Ware waren.
Er entdeckte dabei neue Zusammenhänge zwischen dem
Aufkommen von Kommunikationstechnologien und veränderten
gesellschaftlichen Wahrnehmungsformen: so den Zusammenhang zwischen
der Entwicklung der Zeitungsindustrie und dem Verlust der
historischen Koninuität einer lebendigen mündlichen Tradition, oder
den Zusammenhang zwischen dem Aufkommen des Radios in seinem
halböffentlichem Charakter und dem Anwachsen von
Regierungskontrolle und verstärkter Zentralisierung. 1950
publizierte er mit Empire and Communications eine epische
Studie über die Weltreiche seit dem alten Ägypten und die sie
prägenden Kommunikationsmodi. "A change in the type of medium
implies a change in the type of appraisal and hence makes it
difficult for one civilization to understand another", schrieb
er dort im Vorwort. (112)
1951, ein Jahr vor seinem Tod, veröffentlichte er
dann The Bias of Communication, worin er durch die
Geschichte des Abendlandes "the implications of the media of
communication for the character of knowledge" verfolgte. Er
machte eine Grundunterscheidung zwischen solchen Medien, die
Kontinuität in der Zeit - Stein und Tontafeln -, und solchen, die
Ausdehnung im Raum förderten - Papyrus und Papier.
Eine Zivilisation, die auf Tontafeln und
Keilschrift basierte, war in ihrer Ausdehnung begrenzt und durch
religiöse und moralische Vorstellungen von fast zeitloser Dauer
geprägt. Papyrus auf der anderen Seite förderte aufgrund seiner
leichten Transportierbarkeit das räumliche Wachsen von Großreichen
und die Entwicklung säkularer Bereiche wie Gesetzgebung, Verwaltung
und Politik - so im Römischen Reich -, verlieh aber gleichzeitig
allen Botschaften den Charakter von Unmittelbarkeit und
Hinfälligkeit. (113)
Dem lag eine noch tiefere Spaltung zugrunde. Das
am stärksten zeitorientierte Kommunikationsmedium war die Sprache,
deren Beschränkung auf den Raum ihrer Hörbarkeit zur
memorisierenden Überlieferung uralter Tradition von Generation zu
Generation zwang. Der grundlegende Konflikt von Zeit- und
Raumorientierung enstand erst mit dem Aufkommen der Schrift. Das
war der erste Schlag gegen die magische, inkantatorische Kraft des
gesprochenen Wortes, gegen die Tradition der Alten und gegen ihre
sakrale Autorität. Im Gefolge der Schrift kamen dann Wissenschaft,
Säkularisierung und die Herrschaft über den Raum statt des Lebens
in einer raumlosen Zeitdauer. (112/13) [KM-»] Dabei sah Innis wohl
'Zeit' als Raumzeit und 'Raum' als Zeitraum. [«-KM]
Allerdings sah Innis in den Kommunikationsmedien
keine Extensionen der menschlichen Sinne oder des menschlichen
Körpers. Auch war bei ihm kein Hinweis darauf zu finden, daß Medien
unbewußt die menschliche Wahrnehmung verzerren könnten, indem sie
einen Sinn auf Kosten der anderen intensivierten. Ihn interessierte
eher, wie Institutionen sich verschiedener Kommunikationsmedien
bedienten, um Wissensmonopole aufzubauen - die ägyptische
Priesterkaste der Hieroglyphen in Stein, die mittelalterliche
Kirche der Pergamentbücher. Die großen historischen Konflikte
bestanden in dem Kampf von Institutionen mittels rivalisierender
Kommunikationsmedien. (113)
Dennoch war McL von niemandem seit F.R.Leavis so
stimuliert worden wie von Innis, diesem "extra boost", der
ihn in die Medienforschung jagte. "Harold Innis is the real
freak". Denn Innis hatte alles offen gelassen für eine dritte
Phase seiner Mediengeschichte, in der mit allermodernster Technik
der uranfängliche Zustand vor Ankunft der Schrift wiederstellbar
wäre. "How did that hick Baptist ever come up with this amazing
method of studying the effects of technology?", fragte sich
McLuhan 1971 in Maclean. [KM-»] Die Frage mußte jemand
stellen, der in The Gutenberg Galaxy eine radikale Kritik
der Visualisierung durch Verschriftlichung implizit als Verstoß
gegen das (protestantische) Verbot der Bildvergötzung ausgesprochen
hatte, so daß der Bildseher par excellence, der Fernsehzuschauer,
auch den Hauch eines Bildes, an dem er sich ergötzen könnte, nur um
den Preis zu sehen bekam, daß er die Lücken zwischen den unzähligen
Bildpunkten des Bildschirms in totaler Verausgabung der pattern
recognition 'büßen' mußte. Wenigstens steht dem posthum
veröffentlichen Idea File von Innis das paradoxierte
Bildverbot wie ein Motto seiner Arbeit voran: "Thou shalt not
worship any graven image - not interpreted to mean the printed word
or those words themselves." Das schriftlich fixierte biblische
Gebot war seine eigene Übertretung. [«-KM]
Um Sein Großes Werk vorzubereiten, mußte McLuhan,
so ein Brief an Pound von 1951, die Basisstruktur von zwanzig
bedeutenderen Disziplinen absorbieren. So würde er über die gesamte
moderne Wissenschaft und Technologie verfügen. Von Innis'
Fokussierung der Kommunikationsmedien ausgehend, würde er den große
Versuch Giedions erneuern und zeigen, wie die Mechanisierung die
menschliche Sensiblität verändert habe.
McLuhan hätte gerne Innis zu diesem Werk
herangezogen. So schlug er ihm die Einrichtung einer
newsletter unter dem Namen Network vor, die an einige
Dutzend Leute aus verschiedenen Wissenschaftsfeldern versandt
werden sollte. Durch die Offenlegung der grundlegenden
"grammatic and general language" der verschiedenen
Disziplinen sollte ein umfassender Dialog jenseits des Geschwätzes
der akademischen Vierteljahrszeitschriften entzündet werden.
Innis war interessiert. Trotz seiner anfänglich
Abscheu vor McLs Konservatismus - Innis war ein klassischer
Liberaler, der kaum McLuhans Unterstützung solcher Gestalten wie
General Franco ertragen konnte - war er nicht unempfänglich für
dessen Behauptung, daß Künstler der besten Einblicke in die Effekte
von Technologien und Kommunikationsmedien fähig seien. So führte
McL ihn nicht nur zu Mallarmés symbolistischer Auffassung der Form
der Zeitung als 'Montage', sondern auch zu der
"ideogrammatischen" Methode Pounds. Vielleicht zeigt sich in
The Bias of Communication dieser Einfluß, denn dort hatte
Innis einige der Essays aus Exzerpten von Karteikarten
zusammenmontiert. Ein ganzer Abschnitt eines Buches wurde in einen
einzigen Satz kondensiert und neben eine ähnliche Sentenz zu einem
anderen Buch gesetzt. Innis' Tod im Jahre 1957 aber machte der
Zusammenarbeit ein Ende. Im Streit um das Innis-Erbe warfen vor
allem kanadische Marxisten McL Verzerrungen in der
Innis-Interpretation vor. (115)
Nicht lange nach Innis Tod wurde McL von einem
nahen Freund aus dem anthropolischen Department der Universität von
Toronto, Edmund Carpenter, auf 50.000 Dollar hingewiesen, die die
Behavioral Science Division der Ford Foundation für ein
zweijähriges interdisziplinäres Forschungsprojekt bereitgestellt
hatte. Carpenter war damals ein junger intellektueller Schlägertyp
nach McLs Herzen. Seine Vorlesungen waren am Campus genauso
berüchtigt wie die McLuhans. Es ergab sich zwangsweise, daß beide
zu fellow outcasts in league against the rest of the
university wurden.(116) Auch war Carpenter von einer
diabolischen Aura, a whiff of wickedness umgeben und sollte
eine außerordentlich umfangreiche Buchsammlung über Satan und
Satanismus in Kanada angelegt haben. Dabei war es nur eine
erstklassige Bibliothek über schwarze Magie gewesen.
Carpenter und McLuhan übergaben der Ford
Foundation ein proposal mit dem Titel "Changing Patterns
of Language and Behaviour and the New Media of Communication."
Unter Berufung auf Innis wurde auf die weitgreifenden sozialen,
politischen und ökonomischen Veränderungen hingewiesen, die von dem
Eindringen neuer Kommunikationsmedien ausglöst wurden. Die Neuen
Medien Fernsehen, Radio und Film würden die Gesellschaft radikal
umformen; eine "neue Sprache" war geschaffen, denn die
Kommunikationsmedien waren selbst Sprachen oder Kunstformen, eine
Behauptung, bei der McL auch seine neue Bekanntschaft mit den
Arbeiten von Edward Sapir und Benjamin Whorf im Kopf hatte. Das
McLuhan-Capenter-Proposal stellte schließlich fest, daß ihre
Auffassung von Sprache und Medien als Kunstform - also als
Instrument der Fokussierung von Perzeptionen - ihnen einen Vorteil
vor allen anderen akademischen Kommunikationsforschungen gäbe, da
diese sich auf information engineering beschränkten.
Am 19. Mai 1953 kam von der Ford Foundation die
Nachricht, daß die McLuhan-Carpenter Gruppe den interdisziplinären
competition jackpot gezogen habe. Im Sommer versammelte McL
seine Gruppe: Carpenter, sein alter Debattier-Sparring-Partner Tom
Easterbrook, jetzt Ökonomieprofessor in Toronto, Carl Williams, ein
Psychologieprofessor und Jacqueline Tyrwhitt, Professorin für
Architektur und Stadtplanung und eine Helferin von Sigfried
Giedion.
Jedes Mitglied faßte die Entwicklung seines
Forschungsgebietes über die letzten hundert Jahre zusammen und McL
interpretierte diese Zusammenfassungen als Bestätigung dafür, daß
gegenwärtig eine grundlegende Einheit in allen Ansätzen der
bedeutenden Disziplinen zu erkennen sei. Es gab keine Spaltung mehr
zwischen Wissenschaft und Kunst, denn beide basierten auf dem Drama
menschlicher Erkenntnis. Er hoffte, die Ergebnisse ihrer Arbeit
würden der Welt ein Signal sein, daß die Ära des Spezialistentums
zuende und eine neue, wie man heute sagen würde holistische Sicht
der Dinge möglich sei. (118)
Von Anfang an gab es Schwierigkeiten. McL konnte
konstitutionell keine Fakten zulassen, die den Glanz einer guten
Story dämpften. Fakten beeindruckten ihn nur als Brennstoff für
seinen intellektuellen Reaktor zur Freisetzung von geistiger
Energie. Er entschied sich, seinen alten Traum zu realisieren und
ein Periodical mit den Resultaten der Arbeiten der Gruppe zu
lancieren. Dieser Funke sollte weitere Mitarbeit anfachen. Ohne die
Energie Carpenters, der ein hervorragender Herausgeber war, wäre
allerdings nichts draus geworden. Währen Er meistens in seinem Büro
saß mit gefährlich hohen Bücherstapeln auf jeder Fläche und
Tausenden von Papieren in jedem Buch, organisierte Carpenter
Beiträge von einer erstaunlichen Reihe von Gelehrten und
Wissenschaftlern: David Riesman, Sigfried Giedion, Hans Seyle (mit
einem hochtechnischen Beitrag über die Physiologie des Stresses),
Jacques Maritain, Ashley Montagu, Jean Piaget und selbst H.Northrop
Frye. Robert Graves, Jorge Luis Borges und e.e. cummings waren
einiger der literarischen Leuchten, die zusätzlich in
Explorations, so der Name des Blattes, erschienen.
In dem wöchentlichen Seminar, das von der Ford
Foundation gefordert war, ging man von Innis Theorien aus, um Kunst
und Literatur in sie einzubeziehen. Die Analogie zwischen einem
Gedicht und einem Medium wurde von McL außerordentlich eng gefaßt.
Beide würden sich dem Leser/Zuhörer/Zuschauer nicht mitteilen
sondern sich ihm 'implementieren'. [KM-»] Dasselbe galt natürlich
für die Erkenntnis der analogen Wirkungsformen von Kunst und Medien
selbst. Analogische Erkenntnis war sozusagen erleuchtete Perzeption
ohne reflexive Selbsteinmischung des Subjekts. [«-KM]
McLuhans erster Artikel in Explorations mit
dem Titel Culture Without Literacy nannte seine neue Methode
"observation minus ideas". Damit war die völlige
Ausschaltung jeder reflektierenden Einmischung des Subjekts einer
Erkenntnis in den Prozeß ihrer Entstehung gemeint. Um das zu
verdeutlichen, verglich McL 1969 in einem Playboy-Interview
diesen Prozeß mit dem Knacken eines Safes: "I don't know what's
inside [the safe]; maybe it's nothing. I just sit down and start to
work. I grope, I listen, I test, I accept and discard; I try out
different sequences - until the tumblers fall and the door springs
open." (121)
Das war die Methode des Sondierens, the method
of the "probe", als die er später seine intellektuellen
Explorationen kennzeichnete. Natürlich war der Artikel nicht ganz
ohne Vorannahmen. Aber er markierte einen Angelpunkt, denn hier
hatte er jede Art von moralischer Kritik abgestreift. Die
Sinnlosigkeit moralischer Entrüstung erklärte er damit, daß in der
Zeit, wo man sich über eine Situation aufrege, diese sich schon
weiter verändert habe. Oder er meinte, eine persönliche Meinung
gegenüber technologischem Wandel als einer Naturgewalt sei
lächerlich. Moralische und emotionale Entrüstung sei nur
Selbstverhätschelung derjenigen, die zum Handeln oder Verstehen zu
schwach seien. Angst sei eine intellektuelle Aktivität, die zum
Überleben der Species in dieser Zeit notwendig sei.
Culture Without Literacy steht auf dem
thomistischen Standpunkt, daß die Welt grundsätzlich kohärent sei;
der instantane Charakter der modernen Kommunikationsmedien jedoch
habe ihr den Anschein von Irrationalität gegeben. Wie die
Stammesmenschen werden wir mit Eindrücken bombardiert, die sich
nicht auf logische oder literate Art zusammenfügen. Um die
grundlegende Kohärenz der Welt zu verstehen, müssen wir die
allgemeine Grammatik von Wissenschaft u n d Kunst lernen. So werden
wir nicht nur eine neue Kohärenz wiederfinden sondern auch unsere
Kultur unglaublich bereichern. (122)
Die Geschichte des Abendlandes wird in diesem
Artikel kurz in Medienbegriffen zusammengefaßt: Mit der Erfindung
der Schrift, vor allem des phonetischen Alphabets war die primitive
Magie des gesprochenen Wortes, durch die eine abwesende Realität in
dem bloßen Stimmklang des Sprechers beschworen wurde, für immer
zerbrochen. Das phonetische Alphabet übersetzte oder transformierte
das gesprochene Wort in abstrakte, bedeutungslose visuelle Symbole
für abstrakte bedeutungslose Töne. Das Wort wurde in ein bloßes
Zeichen oder Etikett umgewandelt. Die Menschen erreichten eine Art
von psychischer Distanzierung von ihren sinnlichen Wahrnehmungen.
Letztlich machte das phonetische Alphabet logische Analyse und
Bürokratie möglich.
Im Mittelalter wurden die Effekte des phonetischen
Alphabets in gewissem Grad durch die Manuskriptform ausbalanciert.
Mönche lasen ihre Bücher nicht im Stillen, wie wir unsere
gedruckten Bücher; sie murmelten sie eher, Wort um Wort und
memorisierten dadurch. Gutenbergs Erfindung aber änderte alles auf
katastrophische Weise. Wie McLuhan später dem Playboy
erklärte: "If the phonetic alphabet fell like a bombshell on
tribal man, the printing press hit him like a 100-megaton
H-bomb." Diese Erfindung war die erste Anwendung von Fließband-
und Massenproduktionstechniken auf ein Handwerk, und ihr Produkt
war uniform, hochgradig sequentiell und noch mehr vom Hörbaren
getrennt als das Manuskript, da Bücher viel schneller und
schweigend gelesen wurde. Das bedeutete einen ungeheuren Sieg für
das Abstrakte, Mechanistische und Visuelle. Zugleich versetzt uns
die Druckform in eine Art hypnotische Trance, so daß wir nicht die
Effekte oder die 'Sprache' der neuen Kommunikationsmedien erkennen
können. (122)
Der nächste Schritt der Ausarbeitung dieser These
war die Entfaltung der Vorstellung des sensorischen Raumes. Unser
Konzept von 'Raum' sei fast ausschließlich visuell und umfasse die
Welt der sichtbaren Dinge wie ein Lagerschuppen, wo alles sein
Platz und nichts miteinander zu tun habe. Dann kann eine
windgefurchte Tundra nur als leer emfpunden werden. Wird 'Raum'
jedoch als eine von Tönen erschaffene Welt betrachtet, gibt es
keine festen Grenzen mehr, kein Zentrum und fast keinen
Richtungssinn. Um eine Ecke kann man nur hören, nicht sehen, so wie
man mit verbundene Augen nicht sagen kann, ob ein Ton von vorn oder
hinten, oben oder unten kommt. Dieser akustische Raum ist viel
unmittelbarer mit dem Nervensystem verbunden als alles Visuelle:
ein Alarmton, z.B. eine Krankenwagensirene, übe einen viel
stärkeren Schock auf das Nervensystem aus als der Anblick des
Krankenwagens. (123/24)
Die Vorstellung des akustischen Raumes tauchte
zuerst auf, als Jacqueline Tyrwhitt Sigfried Giedions The
Beginning of Architecture im Seminar diskutierte. Laut Giedion
hätten die Römer als erste einen mehr oder weniger visuellen Raum
geschaffen, indem sie einen Torbogen in ein Rechteck eingeschlossen
hätten. Voher hätte niemand Raum als etwas in einer Struktur
Eingeschlossenes empfunden, als statische und visualisierbare
Quantität.(124)
So hatte McLuhan ein Allzweckwerkzeug entwickelt,
das er bis zum Ende seiner Karriere benutzten konnte. "Visual
space" wurde mit "linear", "sequentiell" und
"druck-orientiert", "logisch",
"kontinuierlich" und so weiter assoziiert. Akustischer Raum
hingegen war zweidimensional und rief das reichste Wechselspiel der
Sinne hervor. Es war der Raum der elektrischen Welt, in dem die
Menschen von allen Seiten durch Zufallsexplosionen von
Informationen - man könnte auch sagen, von Explosionen aus
Kontingenzen -getroffen und erschüttert wurden. Zugleich war es der
Raum der "most eminent form of rational awareness, the
analogical", denn Analogien können ebensowenig visualisiert
oder räumlich vermessen werden wie Sound.
Jeder von McLuhan bevorzugte künstlerische oder
wissenschaftliche Ansatz erhielt die Auszeichnung 'akustisch' oder
"audile-tactile". So war die Untersuchung von Strukturen
oder von Effekten allein schon 'akustisch'. Kunst war 'akustisch'.
Seine entscheidende Entdekung sah McLuhan darin, daß die
abendländische Menschheit in diesen resonierenden und nicht mehr
räsonnierenden Raum als city of inclusive awareness
heimzukehren im Begriff sei, dreitausend Jahre nachdem das
phonetische Alphabet sie unter dem Fluch der Schrift und ihrer
Sichtbarkeit ins Exil gebracht hatte.
Von 1955 an kategorisierte McLuhan rücksichts- und
schonungslos Dinge, Philosophien und Einstellungen in Begriffen der
sensorischer Ausrichtung. Theoretisch schuf jeder der fünf Sinne
'Räume' oder biases oder Formen von Energie. In der Praxis
aber waren da nur zwei grundlegende sensorische Räume oder
Ausrichtungen, der visuelle und der audile-tactile oder
akustische. Man wußte, wer jemand war, nicht wenn man wußte, was er
dachte, sondern welchen Sinn er favorisierte. (124)
Weiterhin diente das Ford-Foundation-Seminar der
Erforschung der Wirkung von Medien unabhängig von dem Inhalt, den
sie übermittelten. 1954 wurden Experimente mit studentischen
Testgruppen angestellt. Eine Gruppe bekam einen Text zu lesen,
einen andere hörte ihn im Radio, einer dritten wurde er über
Fernsehen übermittelt, eine vierte hörte ihn in einem Fensehstudio.
Danach wurden die Gruppen einem Examen unterzogen, das Verständnis
und Haftbarkeit des Textes testete. Zwanzig Mitglieder der
Forschergruppe, hochliteralisiert, setzten auf das Buch. Aber die
Testgruppe vor dem Fernseher schnitt am besten ab.(125) New York
Times brachte am 4. März 1954 : "VIDEO BEST TEACHER,
RESEARCHERS FIND". Man begann McLuhan und die Seinen als
Apostel der Röhre oder Tube zu sehen.
1954 reisten die fünf Häuplinge des Seminars zu
einer Konferenz über Culture and Communications an der
Univeristät von Louisville, an der solche Glanzlichter wie Margaret
Mead und S.I.Hayakawa teilnahmen. In seinem Vortrag wiederholte McL
seine Hauptthesen. Schreiben war eine Metapher, insofern es Sound
in Sight übersetzte. Druck war die Massenproduktion von Schreiben.
Jede Form von Kommunikation in unserer Zeit war durch Technologie
so lange durchsetzt worden, bis es keine Möglichkeit mehr gab,
diese durch und durch von uns geschaffene Welt zu untersuchen außer
in der Weise in der die Primitiven i h r e r Welt begegneten, das
heißt als Einwohner eines kollektiven allumfassenden
Environments.(125) In solcher Welt war das Schulzimmer obsolet
geworden. Die Jugendlichen sowie ihre Eltern mußten kompetente
Kritiker des Radios, des Fernsehens und anderer Medien werden,
gewissermaßen New New Critics. Sie hatten es mit einem totalen
Environment zu tun, einem Environment, das durch und durch Kunst
war, da alles von Menschenhand geschaffen war.
April 1955 fand das letzte Treffen des Semiars
statt. McL war damit nicht unzufrieden. Den Bericht an die
Foundation schloß er mit der Bemerkung ab, daß die meisten
Mitglieder der Gruppe auf Grund ihrer Spezialisierung eine Art
gegenseitiger Spionage befürchteten. In der Tat hatten die
Teilnehmer des Seminars niemals richtig miteinander geredet. Jeder
der fünf Professoren begegnete den Vorträgen der anderen mit milder
Mißachtung, und niemand wagte, den Stier bei den Hörner zu packen
und die Situation selbst zu bearbeiten. So war McLuhan die Seele
des Seminars gewesen, wenn es denn eine besessen hatte. Carpenter
erinnert sich, daß, wenn er nicht dabei war, irgendein trockenes
akademisches Ding losging, und wenn Er dabei war, er alles
beherrschte.
Was die Torontoer Fakultätsmitglieder anbetraf,
befestigte das Seminar McLuhans Status als Outcast. So schien ihm
Explorations der Schlüssel zu sein, um ein breiteres
Publikum zu erreichen. Er fand einen Sponsor. Schließlich waren
neun Ausgaben von Explorations mit je tausend Exemplaren
erschienen, die letzte 1959. Sicher illustrierten nicht alle
Artikel, auch nicht die besten, irgend so etwas wie "common
language and grammar" unter den Wissenschaften. Sie versahen
McL aber mit wundervollem Material für seine insights. So
ermöglichte ihm der englische Wissenschaftler H.J.Chaytor z.B.
einen Einblick in die mittelalterliche Manuskriptkultur unter dem
Titel Reading and Writing.(127)
Noch wichtiger war ein Artikel seines ehemaligen
Schülers Walter Ong mit dem Titel Space and Intellect in
Renaissance Symbolism. Dieser Artikel - die Frucht eines
früheren Hinweises McLs auf Peter Ramus - solle nun zum Schlüssel
seiner eigenen Darstellung der abendländischen Zivilisation werden.
Ong versuchte zu klären, warum Mathematik und Physik nur zu einer
bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort aufgetaucht waren,
nämlich in Westeuropa am Ende des Mittelalters. Seine Antwort
erklärte Mathematik und Physik zum Ergebnis eines umfassenden
Visualisierungsprozesses durch den Buchdruck: "the central
operation in visualizing knowledge was the exploitation of
letterpress printing." (127)
Explorations bewirkte außerdem einen
embryonalen McLuhan-Kult, der mit der Verbreitung der Zeitschrift
ständig zunahm. Für viele, die McLuhan damals entdeckten, ohne es
zugeben zu wollen, sprach 1965 Neil Compton in Commentary
unter dem Titel Cool Revolution: "I have been shamelessly
pilfering his work for years, and others have been doing it too: it
is easy for a practiced eye to discern little bits of McLuhan
nestling like fossils in the gritty prose of many a literary critic
or sociologist." (127) [KM-»] Ob nun beraubt oder selbst
fremdes Schreiben infiltrierend: McLuhan wurde langsam selbst zu
einem Environment. [«-KM]
In New York befand sich unter McLs Proselyten ein
Jesuit von der Fordham University namens John Culkin, der sein
key promoter in den Sechzigern werden sollte. Nach 1956
nannte er sich einen "closet scholar of McLuhans work". Er
erinnert sich an akademische Konferenzen in den späten Fünzigern
und frühen Sechzigern: "In those days we few card-carrying
McLuhanites would seek each other out at such gatherings to swap
anecdotes, ideas and self-congratulations." (128)
Einige seiner Schriften aus Explorations
benutzte McL zu einer ungewöhnlichen Publikation namens
Counterblast. Sie war als satirische Antwort auf einen
Report der Canadian Royal Commission gedacht, den Massey-Report,
der in schwerfälligem und hochtrabendem Ton Empfehlungen zur
nationalen Kunst-und Wissenschaftpolitik gab. Counterblast
sollte in Kanada das bewirken, was 1914 Wyndham Lewis' Blast
in England erreicht hatte. Lewis' Journal hatte aus bösartigen
Schlagzeilen bestanden, die in die Luft jagen sollten, was er an
der Londoner Kulturszene verabscheute, und segnen, was ihm
tolerabel schein.
Für Counterblast schmiedete Carpenter die
Typographie der diversen Schlagzeilen, die McL zusammenbraute, alle
etwa in der Art von: "BLAST The cringing, flunkey spirit of
canadian culture, its servant-quarter snobbishness resentments
ignorance penury." An jede Schlagzeile knüpften sich einige aus
McLs Explorations-Artikeln herübergeliftete Beobachtungen.
Counterblast erschien in einigen hundert Exemplaren und
wurde von McLuhan und Carpenter per Schlitten über die
schneebedeckten Torontoer Straßen zu einem Zigarrenladen befördert,
dessen Inhaber sich einverstanden erklärt hatte, sie für 25 Cents
pro Stück zu verkaufen. Sie gingen gut weg und das verächtliche
Lächeln auf dem Campus wurde breiter. (128)
Carpenter übernahm dann eine Position in
Californien und wurde so Teil des immer weitergreifenden Netzwerkes
von McLs Korrespondenten unter Akademikern, Geschäftsleuten und
zufälligen Bekanntschaften. Alle interessanten Leute, die ihm über
den Weg oder über interessante Lektüre gelaufen waren, wurden da
eingewebt. Unablässig befragte er seine Korrespondenten, ob es
etwas wichtiges auf ihrem Gebiet gäbe, was lesenswert wäre, denn er
wußte, daß er nur bei unablässiger Arbeit dieses Netzwerkes seinen
Kopf in der Informationsflut über Wasser halten konnte.
Bücher blieben seine Hauptinformationsquelle;
unter Hochdruck preßte er sie in sich hinein: soziologische,
historische, literaturkritische Werke und alle Arten von oddball
topics zogen ihn an. Bei all seiner Verehrung für die Kunst des
zwanzigsten Jahrhunderts schien er die Dichter und Romanciers, die
nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Szene auftauchten, nicht mehr
wahrzunehmen. Das Erscheinen von Allen Ginsberg allein mag ihm die
Lust auf zeitgenössische Dichtung genommen haben. (129)
Und so wird er dann in einer seiner typischen
Wochen an die 35 Bücher durchquert haben, die Synopsen von Büchern
nicht mitgerechnet, die seine Freunde für ihn herstellten. Um
festzustellen, ob eine Buch der Lektüre wert war, las er gewöhnlich
Seite 69 und 70 sowie das Inhaltsverzeichnis. Gab der Autor keine
Aussicht auf insight oder wertvolle Informationen auf Seite
neunundsechzigsiebzig so taugte das Buch wohl nichts. Entschloß er
sich zur Lektüre, so las er nur die linken Seiten, ohne daß ihm
dabei, wie er behauptete, etwas entginge angesichts der zahlreichen
Redundanzen von Büchern.
1967 packte ihn der Fimmel des
speed-reading und führte ihn in einen Evelyn Wood Reading
Dynamics Course. Schnelllesen offenbarte Muster, nicht Daten.
Gelegentlich verblüffte er mit der Behauptung, er könne 1500 Wörter
pro Minute lesen oder das Paradis Lost in fünf Minuten
durchjagen. Später bekannte er allerdings einem Freund, daß
speed-reading eher zur Bewältigung von junk mail
geeignet sei. Schnelllesen war aber nur die extremste Form seiner
Lesetechniken. Seinen Studenten empfahl er, sich zu "intelligent
browsers" zu entwickeln. Die Genauigkeit, mit der er über
browsing ein Buch erfassen konnte, hatte für seine Freunde
etwas Unheimliches.
Je riesigere Mengen an Material er über das
Zwanzigste Jahrundert prozessierte, desto weniger war er bereit,
seine persönlichen Gefühle dazu zu äußern, vielleicht weil er
spürte, daß sie wertlose geworden seien. Wenn er sich dennoch
öffentlich erregte, wo es nicht die südafrikanische Apartheid oder
der Vietnamkrieg, die ihn erzürnten, sondern die environmentale
Degradation, speziell auf dem Campus und in der Stadt, in der er
lebte.
Seine Einstellung gegenüber den Neuen Technologien
und Medien war ambivalent, und das in deutlichen Schwankungen. Er
sah sich als radikalen Konservativen, der den rapiden
technologischen Wandel studieren mußte, um in ihm zu überleben.
Seinen persönlichen Neigungen hätte am ehestens ein präliterales
Milieu entsprochen.(131) Laut Marchand, würde McL nie behauptet
haben, daß an Technologien oder Medien irgendetwas grundsätzlich
Böses sei. Für seinen katholischen Glauben konnte kein Aspekt der
Natur zutiefst verworfen sein. Das Problem war nur, daß die Medien
so allmächtig und allumfassend waren, daß es keine Natur mehr gab.
Daß sie tot sei hieß, daß die Welt jetzt zu einem universalen
Disneyland geworden sei.
Zwischen den Mittfünzigern, als er aus seiner
langdauernden Opposition der Mechanischen Braut gegenüber
auftauchte, bis zu den Mittsechzigern, als ihn mehr und mehr die
dunkleren Aspekte der retribalisierten Gesellschaft zu entsetzten
begannen, war er einzig diese zehn Jahre lang guter Hoffnung, daß
wir dieses Disneyland ganz großartig hinkriegen würden. Bereichert
durch das Wechselspiel der alten visuellen Druckkultur und des
neuen 'akustischen' elektronischen Environment könnten wir eine
noch größere Renaissance als die des sechzehnten Jahrhunderts
erleben, die ihrerseits in dem Wechselspiel zwischen der alten
Manuskriptkultur und der auftauchenden Druckkultur Funken gesprüht
hatte. Da die elektronischen Medien ein totales Feld instantaner
Bewußtheit bildeten, konnten sie uns sogar von unserer alten
Gewohnheit befreien, automatisch und unfreiweillig auf unsere
menschlichen Erfindungen zu reagieren. (131)
So sah er eine großen globale Kultur im Kommen,
wie sie sein Freund Wyndham Lewis schon 1948 America and Cosmic
Man prophezeit hatte. In dieser Globalkultur würden Kunst und
der Stoff des täglichen Lebens elektronisch zusammenwachsen, [KM-»]
die von einer Satellitensphäre umhüllte Welt würde selbst ein sich
beständig erneuerndes Gesamtkunstwerk sein, Veränderung und Wandel,
die McLuhan wie Lewis so verabscheuten, würden sich so
beschleunigen, daß ankommen würde, was dann 1991 Paul Virilio
ankommen sah: Rasender Stillstand. Feines kleines
McLuhan-Fossil in Virilios Prosa: eine Art vor Übermodernität
vibrierender Feudalismus.[«-KM] Die erste bedeutende Gelegenheit,
die Perspektiven der neuen Ära vor einem amerikanischen Auditorium
vorzutragen, ergab sich November 1955 auf einem Seminar in
Columbia. Der Gastgeber fühlte sich bei der Einladung von McL nicht
ganz wohl angesichts der Anwesenheit solcher Schwergewichtler wie
Robert Merton. Der erste Absatz in McLs Papier stunned the
audience. Er begann mit einigen Bemerkungen zu Freud, enthielt
eine komplexe Analogie zwischen Psychoanalyse und X-ray
photography, und endete mit einer capsule history der
alten römischen Straßen. Die folgende Darstellung des enormen
Einflusses der Medien auf usw. endete mit einer Warnung der
Zuhörer, sie würden in einem "age of paratroopers" leben und
jeder Versuch, den Effekt der Neuen Medien im Klassenzimmer durch
keusche Konzentration auf die guten alten Monumente aus Literatur
oder Kultur zu konterkarieren, sei sinnlos. Sprang erregt auf
Robert Merton, rot im Gesicht, und bestand auf
cross-examiation, aber wo damit überhaupt anfangen?
Drauf McL wieder mit einer jener Sentenzen, bei denen nicht jeder
im Saal lachen konnte. Denn über Robert Merton, sagt Marchand,
lachte man nicht.(132)
Weiterhin eroberte er den National Council of
Teachers of English mit einem Vortrag über die Aufgaben der Lehrer
beim Trainieren ihrer Schützlinge in media literacy. Vier
Jahre nach dieser Rede war der NCTE eine seiner Hauptplattformen.
Neil Postman war gepackt. (133)
McLuhans letztes Erscheinen in der Oktoberausgabe
von Exploration setzte den Fortschritten, die er seit
Erscheinen des Periodikums gemacht hatte, die Krone auf. Alles was
er später sagte oder schrieb, kann auf etwas zurückgeführt werden,
was er in den ersten acht Ausgaben von Exploration
ausgeführt hatte. Das Kern seiner Lehre war niemals so stichhaltig
formuliert worden wie auf den Seiten dieses schrulligen und
wunderbaren Blattes. (133)
Daneben hatte McL 1954 die Einleitung zu einer
Anthologie der Gedichte von Tennyson geschrieben. Nicht daß er
Tennyson groß bewunderte, aber er war für ihn war eine wunderbare
Illustration des gleichzeitigen Auftretens bestimmter Muster in
industrieller und poetischer Technik des neunzehnten
Jahrhunderts.(134) Dann gab es noch ein wenig offbeat work.
Viele Jahre schon hatte er an eine Broadway-Produktion gedacht, in
der die verschiedenen Medien als dramatis personae auf der Bühne
erscheinen sollten. Außerdem war da der Entwurf für eine kleine
musikalische Komödie, in der John Foster Dulles und andere Größen
aus Washington die Russen solange unter Elvis-Sound setzten, bis
diese bereit waren, die Regierungeschäfte in Washington zu
übernehmen. (134)